Abgang des Heeres betrug taͤglich 100 bis 150 Mann.
Zu spaͤt wurden den Heertheilen Bezirke ruͤckwaͤrts der
Duͤna, den Bayern der Raum zwischen Uschatz und dem
Staͤdtchen Plissa angewiesen, Lebensmittel und Fourage
dahin zu beziehen. Denn schon hatte dreimonatliche Ent-
behrung des Brodes, Mangel guten Wassers, immer-
währende Erschbpfung, den Keim der Zerstdrung in die
noch Lebenden gebracht. Wer damals an den Ufern der
Duna dem Tode von Schwert, oder Krankheit, oder
Hunger entrann, konnte sich eines Wunders rühmen.
Alles Aufwandes moralischer Kraft der Befehlshaber be-
durfte es, nur noch den in Reih und Glied stehenden
gemeinen Mann auf den Weg strengen Gehorsams fest-
zuhalten.
Macdonald's Gefechte. Die Russen in
Volhynien.
(Bis Anfang Septembers.)
Nach dieser Darstellung von den Ereignissen bei Po-
lozk dürfen auch die gleichzeitigen Begebenheiten weiter
nordwärts an der Düna und Osisee, so wie in Volhy-
nien, nicht übergangen werden.
Die von Napoleon befohlne Zerstdrung der Festungs-
werke von Dünaburg wurde beendigt, während sich Mac-
donald und die Russen unter Essen einer dreiwdchent-
lichen Waffenruhe überließen. Die Franzosen selbst räum-
ten Dünaburg, und zogen nach Izoros, um die Russen von
Streifzügen gegen Wilna abzuhalten. Marschall Mac-
donald hinwieder näherte seinen rechten Flügel dem
Puncte Jacobstadt, während die Preußen Mitau be-
setzt hielten und Riga beobachteten. Sie waren hinter
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