Nichts vermöge; daß übermächtige Willkühr, in der
Stärke der Bajonette, eine unbedingte Vollmacht und
Rechefertigung jedes Frevels von gbttlichen und menschli-
chen Ordnungen habe.
Die deutschen Fürsten, welche als Glieder des rhei-
nischen Bundes im Kaiser der Franzosen einen Schirm-
herrn finden sollten, bedurften fast mehr eines Schirms
gegen seine Machtgebote, als gegen die Furchtbarkeit ihrer
Feinde. Die Aufstellung eines zahlreichen und gut ge-
ordneten Wehrstandes verschlang immerdar den grdssern
Theil ihrer Stäatseinkünfte. Dadurch gelähmt, konnten
sie nur unter Anstrengungen das beginnen, oder fortsetzen,
was sie dem innern Glück ihrer Völker widmen wollten.
Der Kdnig von Würtemberg, indem er eine un-
bedingte Herrschergewalt an sich brachte, hoffte damit
ungehemmter, Verbesserung der Finanzen, bei Minde-
rung der Staatsschuld und Deckung ausserordentlicher
Ausgaben zu erzielen. Er gewährte dem dffentlichen Un-
terricht, Wissenschaften und Künsten ausgezeichnete Un-
terstützung. Ungleich weniger konnte Napoleons eigener
Bruder Hieronymus in seinem neu geschaffenen Kbnig-
reich Wesiphalen leisten, er, der das Meiste hätte leisten
sollen, dem jungen Staate Dauer zu geben. Abhängi-
ger, denn jeder Andere, vom Einfluß Napoleons, ohne
innere Grdsse, lebte er in den Zerstreuungen eines leicht-
sinnigen Hofes, ohne wahrzunehmen, daß seine Krone,
die der Augenblick gab, der Augenblick rauben kdnne.
Dagegen rastete Sachsens ehrwürdiger Monarch
nie, auch unter allen Bedrängungen, Wohlthäter seines
Staates zu bleiben. Die Bedürfnisse des Kriegswesens
und was davon abhing, z. B. der Bau der neuen Be-