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nun aber General Compans hinter einlgen Huͤgeln,
die er mit Geschütz bepflanzte, eine Angriffs= Colonne
von einem Regiment gebildet, um jenes geschlossene
verschanzte Viereck zu erstürmen. ODreimal wurde die
Redoute genommen, dreimal verloren; endlich nach hef-
tigem Kampf blieb sie in den Händen der Franzosen.
Während dessen hatte rechter Hand die Colonnen-Spitze
der französischen Reserve wiederholte harte Angriffe von
Seiten der russischen Reiterei zu bestehen. ODie Wieder-
Eroberung der Schanze war aber dem Fürsten Kutosow
von so großer Wichtigkeit, daß er dem Fürsien Bagra-
tion gebot, den zurückweichenden General Kanowitzin
mit frischen Truppen zu unterstützen. Noch einmal wurde
das Gefecht dort erneuert, aber wieder glücklich für die
Franzosen beendet. General Compans und seine Trup-
pen fochten vorzüglich tapfer. Die Nacht setzte dem blu-
tigen Tagwerk Ziel. Von beiden Seiten waren viele ge-
fallen. Die Franzosen behaupten noch heutiges Tages,
sieben Stücke russischen Geschützes erobert zu haben, wäh-
rend die Russen aussagen, sie hätten dem Heertheil
Poniatowöky's acht Kanonen abgenommen.
Das Alles war aber nur Vorspiel jener schrecklichen
Schlacht, welche von beiden Heeren sehnlichi erwartet
wurde. In gut gewählter Stellung schien das russische
Hauptheer zum erstenmale bereit, die erste Ausforderung
zum Kampf auf Leben und Tod annehmen zu wollen.
Das Ziel aller bisherigen Leiden, Entbehrungen, Anstren-
gungen schien nur die entscheidende und unvermeidliche
Schlacht zu seyn. Ueberfluß und reiche Entschädigung
aller Art. verhieß dem franzdsischen Heere die nicht mehr
f#eerre Stadt der Czaaren, so wie Hoffnung auf baldigen
Frieden und Rückkehr ins Vaterland. Nichts Geringe-