Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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freien Abzug bewilligen wolle. Und als der russische Ge- 
neral Miloradowitsch drohete, er werde die Stadt 
an allen vier Ecken anzuͤnden, wenn Napoleon nicht 
erfuͤlle, was man begehre, bewilligte Murat den Rus— 
sen Waffenstillstand. Nun zogen die letzten Russen un- 
gehindert durch Moskau, und auf der gen Kolomna füh- 
renden Straße, dem Hauptheer nach. Vor Jelnio lagerte 
der Feldmarschall Kutusow und auch Miloradowitsch. 
Nach allen Richtungen der Stadt sandte Murat 
Streifparthepen, einen vielleicht im Hinterhalte lauern- 
den Feind zu erspähen. Als sich nirgends eine Spur 
entdeckte, zog er mit äusserster Vorsicht, an der Spitze 
seiner Reiterei, mit ihm die baperischen Chevaurlegers- 
Regimenter 1 und 2, in Moskau ein, verwundert, Thi- 
ren und Fenster der Häuser festgeschlossen zu erblicken. 
Gegen den Kremlin gekommen, wurden die Franzosen 
von einigen Tausend der niedrigsten Einwohner mit ei- 
nem starken Kugelregen begrüßt. Murat ließ zahlrei- 
ches Geschütz vorführen, durch dessen wohlgerichtetes Feuer 
der Pobel schnell zerstreuet, der Vestung verschlossenes 
Thor gebffnet wurde. Bald waren die Gebäude des 
Kremlin, die in der Vestung befindlichen Kriegsvorräthe 
in der Franzosen Gewalt, und der alte Fürstensitz das 
Hauptgelager Napoleon's. Dieser war am 11. nach 
Mosaiök, den 153. nach Moskau gekommen. Noch am 
nemlichen Tag schob Murat seine Vorwachen auf der 
Straße von Kolomna vor; die übrigen Abtheilungen des 
franzdsischen Heeres aber zogen ebenfalls der Haupt- 
stadt zu; der ite und 2te Herrtheil, auf der Straße 
nach Mosaisk heran; Fürst Poniatowsky auf der 
neuen Kalugaer Straße; Prinz Eugen, der zum drit- 
tenmal die Moskwa überschritten hatte, lagerte mit dem
	        
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