Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

Zu jener Zeit überfiel General Doctorow die mit 
Mauer und Pfahlwerk umgebene Stadt Wereia, einen dem 
französischen Heer sehr wichtigen, nur von einem Bataillon 
besetzten Platz, und erstürmte ihn. Die Besatzung ward 
nach hartnäckigem Widerstand niedergemacht. Zu spät er- 
schien für sie Unterstützung von Mojaisk her. 
General Lauriston wurde nun zum zweitenmal in 
das russische Hauptgelager abgesendet. Als er mit der 
Hoffnung nahen Friedens zurückkehrte, überließ sich der 
Vortrab des franzdsischen Heeres der gefährlichsten Sorg- 
losigkeit. Das ließ der gegenüberstehende Feind nicht 
unbenutzt. 
Das russische Hauptheer brach (am Abend des 17. Oc- 
tobers) aus seinem Lager auf, um sich auf dem rechten 
Nara-Ufer zu stellen. Schon um Mitternacht ging der 
rechte Flügel desselben (der Zte, ête und #te Heertheil, 
alles Fußvolk, 10 Regimenter Kosaken, das 20ste Jä- 
gerregiment, die leichten Reiter der Garde und ein Dra- 
gonerregiment, das Ganze unter Benningsen) über 
die Nara und in drei Colonnen auf der großen Moskauer 
Straße vorwärts. Hinter dem Flüßchen Czerniszna war 
die Vorhut der Franzosen unter Murat gelagert; der 
rechte Flügel derselben (der 5te Heertheil) lehnte sich hin- 
ter Winkowo an die Nara, der linke aber, an deren 
dußerstem Ende die Reiterdioision Sebastiani stand, 
stützte sich an einen Wald, der zu besetzen vernachlässiget 
worden war. General Benningsen machte demgemäß 
seine Anordnungen. General Orlow-Denisow führte 
die 1ste Colonne, alles Reiterei, rechter Hand fort, um 
den Wald, die Anlehnung des französischen linken Flü- 
gels, zu umgehen. Die 2te russische Colonne, unter 
General Benningsen selbst, war bestimmt, die rechts
	        
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