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Herr seines Schicksals und, ihm stehe Bewegung frei,
wohin er wolle. Auch glaubte er bestimmt, Kutusow
werde sich vor der Hand mit Besetzung Moskau's begnuͤ—
gen, auf errungenen Lorbeeren ausruhen, und den Fein—
den Rußlands ferner Abzug in gemäßigten Himmelöge-
genden zugestehen. Fürst Kutusow aber, im Bewußt-
seyn der ihm zu Gebot stehenden Mittel, hatte fest be-
schlossen, dem franzdsischen Heere keine andere Wahl zu
lassen, als sich entweder dem Ausgang einer Haupt-
schlacht hinzuwagen, oder den Rückzug auf eben der Straße
zu nehmen, auf der es vom Niemen gekommen war.
Um daher dem franzbsischen Heer den Rückzug nach
Czernikow und Kiew zu verwehren, die Vestung Bri-
ansk zu schützen, welche auf der Straße von Nowogrod-
Sewierskoe den Uebergang über die Deöna vertheidiger,
entsandte er eine beträchtliche Truppen-Abtheilung unter
General Cherpolow, später noch eine Verstärkung un-
ter General Ojarowsky, gegen Jizdra. Auch setzte
er dem von Napoleon hinter dem Winkowo'er Engpaß
zurückgelassenen Nachtrab unter General Lauriston,
eine starke Truppenkette entgegen. Der Gre russische
Heertheil unter General Doctorow mußte in der Mitte
des von den Puncten Winkowo, Borosk und Fominskoe
gebildeten Oreiecks Stellung fassen. Ehe aber alle diese
Bewegungen noch begannen, sprach Kutusow Worte
der Ermuthigung zu seinen Heerschaaren; ließ sie zurück-
blicken auf die Gräuel der Verwüstung, welche die Fran-
zosen sowohl in der Kaiserstadt, als in denen von ihnen
durchzogenen Landesstrichen begangen hatten. Um die
entflammte Rache der Russen wirksamer zu nutzen, ge-
staltete er sein. Heer in viele abgesonderte Haufen,
welche abhüngig und doch unabhängig Einer von dem.