Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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brochen und zahlreich die freiwilligen Beitraͤge zur Unter- 
stuͤtzung der verwundeten, oder verstuͤmmelten Soldaten. *) 
Neben den Sorgen fuͤr Heer und Finanzen bildeten 
sich auch die uͤbrigen Verwaltungszweige kraͤftig aus. 
Es entsprang die allgemeine Brandversicherungs-Anstalt 
(25. Jänner 1811), nachdem schon früher ähnliche An- 
stalten in einzelnen Gegenden ein Grundvermdgen von 
217 Millionen Gulden versichert hatten. Es wurde Gleich- 
heit der Maße und Gewichte eingeführt (7. Juni 1611). 
Schnelle und rücksichtlose Gerechtigkeitspflege machte sich 
immer wohlthätiger sichtbar. Das ewige Getdse der 
Waffen hatte die Liebe der Musen nie verschuchtert. Das 
thätige Leben der Akademie der Wissenschaften erweiterte 
sich in ihren verschiedenen Classen und Anstalten; 120,000 
Bände der königlichen Centralbibliothek waren spystema- 
tisch geordnet; zahlreiche romische und vaterländische 
Alterthümer in einem eigenen Saale zur Belehrung auf- 
gestellt; die seltensten Pflanzen dem botanischen Garten, 
die vollständigsten pfalzbayerischen Münzsammlungen dem 
Concurrenzen oder Steuer-Beischläge für außerordentliche 
Staatsbedürfnisse, z. B. zu Bestreitung der Kriegsbedürf- 
nisse fremder Truppen, zur Abzahlung der Kriegsschulden, 
dann die Concurrenzen zu den Communal= und Local-Aus- 
gaben, die Besteuerung der Ewiggeld-Capitalien, so wie 
jener Fundations -Capitalien gleicher Natur, auf. 
*) Die Vertheilung dieser Beiträge erfolgte im Laufe des Jah- 
res 1812, und aus der eingegangenen Haupt-Summe wurde 
jedem in dem Feldzuge 1800 leicht Verwundeten und Wie- 
dergenesenen die Summe von zwei Gulden, jedem schwer 
Verwundeten und Wiedergenesenen die Summe von vier Gul- 
den, jedem Verstümmelten, zum Felddienste Untauglichen, 
die Summe von 12 Gulden ausgezahlt. 
III. otes Buch. 2
	        
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