— 213 —
fechte mit dem verfolgenden Feind bestehen. Dem Vice—
könig Italiens und seinem Heertheil, auch den Ueber-
bleibseln der baverischen Reiterregimenter war die schwie-
rige Aufgabe ertheilt, von Dorogobuj aus, ohne Smo-
lensk zu berühren, unmittelbar über Duchowszczina nach
Witepsk zu ziehen.
Prinz Eugen hatte den Wopfluß zu überschreiten.
Er wollte schon am 8. September dort seyn. Allein die
Straßen waren so sehr überzogen, die Pferde so erschdpft,
daß das Fortbringen des Geschützes äußerst erschwert
wurde, und eine große Zahl von Gepäck und Munitions=
wagen zurückgelassen werden mußte. Erst am Morgen
0. Novembers erblickte Eugen die Ufer des Wop; aber
auch zugleich die ihn drohenden Gefahren. Zwar schon
am vorhergehenden Tag hatten die vorausgeschickten In-
genieur-Officiere eine Brücke über den Fluß geschlagen;
aber sie war in der folgenden Nacht von der Gewalt des
MWassers wieder weggerissen worden. So schien hier end-
lich auch Eugen mit seinen Kriegern der Macht des
Schicksals unterliegen zu sollen. Er fand sich an der
Spitze gänzlich erschopfter, von Allem entblößter, des
Selbstvertrauens verlustiger Menschen, vor sich den rei-
enden Strom, ohne Mittel zum Uebergang, hinter sich
den nachrückenden Feind, welchen zum Theil der Zustand
des ##ten Heertheils nicht verborgen geblieben sepn konnte.
Doch mit Gleichmuth, Besonnenheit und Geistesgegen-
wart ordnete er alle Vertheidigungsmaßregeln gegen den
immer heftiger andringenden Schwarm von Platow's
Kosaken an, und bereitete sich dabei, mit seinem Heer-
theil schwimmend durch den Fluß zu setzen. Voran zog
die italienische Garde, geführt durch zwei Adjutanten des
Prinzen, durch den morastigen Strom und bis an den