Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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fechte mit dem verfolgenden Feind bestehen. Dem Vice— 
könig Italiens und seinem Heertheil, auch den Ueber- 
bleibseln der baverischen Reiterregimenter war die schwie- 
rige Aufgabe ertheilt, von Dorogobuj aus, ohne Smo- 
lensk zu berühren, unmittelbar über Duchowszczina nach 
Witepsk zu ziehen. 
Prinz Eugen hatte den Wopfluß zu überschreiten. 
Er wollte schon am 8. September dort seyn. Allein die 
Straßen waren so sehr überzogen, die Pferde so erschdpft, 
daß das Fortbringen des Geschützes äußerst erschwert 
wurde, und eine große Zahl von Gepäck und Munitions= 
wagen zurückgelassen werden mußte. Erst am Morgen 
0. Novembers erblickte Eugen die Ufer des Wop; aber 
auch zugleich die ihn drohenden Gefahren. Zwar schon 
am vorhergehenden Tag hatten die vorausgeschickten In- 
genieur-Officiere eine Brücke über den Fluß geschlagen; 
aber sie war in der folgenden Nacht von der Gewalt des 
MWassers wieder weggerissen worden. So schien hier end- 
lich auch Eugen mit seinen Kriegern der Macht des 
Schicksals unterliegen zu sollen. Er fand sich an der 
Spitze gänzlich erschopfter, von Allem entblößter, des 
Selbstvertrauens verlustiger Menschen, vor sich den rei- 
enden Strom, ohne Mittel zum Uebergang, hinter sich 
den nachrückenden Feind, welchen zum Theil der Zustand 
des ##ten Heertheils nicht verborgen geblieben sepn konnte. 
Doch mit Gleichmuth, Besonnenheit und Geistesgegen- 
wart ordnete er alle Vertheidigungsmaßregeln gegen den 
immer heftiger andringenden Schwarm von Platow's 
Kosaken an, und bereitete sich dabei, mit seinem Heer- 
theil schwimmend durch den Fluß zu setzen. Voran zog 
die italienische Garde, geführt durch zwei Adjutanten des 
Prinzen, durch den morastigen Strom und bis an den
	        
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