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stellt waren, angreifen und bis an die Capelle zwischen
Gamzelewa und Polozk zuruͤckdraͤngen. Die russischen
Vorwachten setzten sich nun dort fest. Wie die Russen,
so rüsteten nun sich die Franzosen und Bayern zum fri-
schen Kampf. General Corbineau trat mit seinen Ab-
theilungen von Bayern, Franzosen und Polen (17. Oc-
tobers) wieder vom rechten auf das linke Uszacz-Ufer
über, welche Bewegung zu einem unbedeutenden Reiter-
gefecht Anlaß gab. Denn Corbineau's Geschwader
stießen beim Ausgang des Engpasses von Betzdedowiczi
auf den russischen Vortrab warfen ihn und nahmen
ihm einen Rittmeister und zehn Husaren als Gefangene
ab. Doch der kleine Vortheil blieb ohne Nutzen. Denn
noch am Abend entwickelte General Steinheil so über-
legene Streitkräfte, daß Corbineau für gut fand,
früh am folgenden Morgen (18. October) die Stellung
wieder zu verlassen und hinter die Uszacz bei Bononia
zurückzugehen.
Wittgenstein hatte während dessen seinen rech-
ten Flügel unter General Jachwil auf den von Polozk
nach Drissa und Sebej führenden Straßen aufgestellt
und mit der Heermitte unter dem russischen General
Sassanow in der Nähe von Chotiszczi verbunden.
Der linke Flügel stand schlagfertig auf beiden Seiten
der von Polozk nach Newel führenden Straße, und zwar,
da vom linken Flügel der Hauptangriff ausgehen sollte,
in kräftigen starken Massen ohnweit Jurewiczi. Wirt-
genstein leitete von hier aus persdnlich das Ganze
und befahl, daß Generallieutenant Fürst Jachwil sich
auf der Sebejer Straße gegen Polozk bewegen sollte.
Gleichzeitig erhielt General Sassanow Befehl, über
Artekiewiczi und Jacharina auf der Neweler-Straße zu