Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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liche Anstrengung, bei ähnlicher Gelegenheit, kaum noch 
erwartet werden durfte. Marschall St. Cyr verheelte 
sich dieß gar nicht und hielt es für das Zweckmäßigste, 
seinem Heere eine Aufstellung auf dem linken Düna- 
Ufer zu geben. Doch ehe er diese Räumung der Stadt 
Polozk und des rechten Düna= Ufers in Ausführung 
brachte, unterwarf er seinen Gedanken der Prüfung der 
ihm untergeordneten Geuerale. 
So brach der 10te Octobertag an, und der Mar- 
schall empfing nun vom General Corbineau, der an 
der Uszacz bei Bononia gelagert war, Meldung, daß 
ihm zwar dort die Russen nicht gestatteten über die Us- 
zacz zu ziehen, übrigens nicht sehr stark und unterneh- 
mend schienen. Auch General Wittgenstein hatte 
zwar die Massen seines Heeres Angesichts der Stellung 
von Polozk entwickelt; doch auch er beschränkte sich auf 
bloße Beobachtung. Beiden Heeren kam die kurze Rast 
nach angestrengter Thätigkeit, obgleich mit den Waffen 
in der Hand, sehr gelegen. 
Aber um 10 Uhr Nachmittags traf neue Meldung 
beim Marschall St. Cyr ein, daß der russische Vortrab 
unter General Steinheil, der etwa 4 bis 5000 Mann 
Fußvolks und 12 Geschwader Reiterei stark war, den 
Uebergang über die Uszacz erzwungen, und den dahinter 
aufgestellten General Corbineau zurückgeworfen habe. 
General Stroehl hatte dort mit seiner kleinen Schaar 
baperischen Fußvolks) alles aufgeboten gehabt, sich den 
*) Die Brigade Stroehl, aus den Ueberbleibseln des öten 
und 1#ten Linienregiments, des 5ten leichten Bataillons und 
der halben Batterie Gotthard bestehend, war 500 Mann 
im Ganzen genommen stark.
	        
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