Noch war der Blick des ganzen Welttheils auf die
pprendische Halbinsel gerichtet, als sich im Schoße des
Nordens neue, erschütternde Ereignisse vorbereiteten.
Kaiser Alexander konnte nicht länger ertragen, daß
sein Reich mit Verlust alles Handels und Verkehrs das
Opfer für Frankreichs Interesse und Vortheil werde. Er
gestattete die Einfuhr der Colonialwaaren wieder (13.
December 1811) und untersagte dagegen das Einbringen
mancher andern, selbst franzdsischer. Napoleon er-
klärte die Ukase für Bruch des Tilsiter-Friedensvertrages
und rächte sich durch Einverleibung des Herzogthums
Oldenburg in französisches Gebiet. Dieß Herzogthum
gehbrte dem Schwäher Alexanders. Nun Herr aller
Wasserstrassen vom Mittelmeer bis zur Ostsee, Herr der
Schelde und Maas, der Weser, Elbe, Ems, Trave
und des Rheins, schmeichelte er sich, durch Vernichtung
des englischen Handels im reichern Theil Europens den
Verfall Britaniens schneller herbeizuführen.
Zwischen Paris und Petersburg entspann sich ern-
ster Briefwechsel. Auf beiden Seiten wurden ausseror-
dentliche kriegerische Rüstungen angehoben. Aleran--
ders Streitkräfte hatten ihren Kern schon längs den
Westgrenzen Rußlands ausgestellt. Napoleon ver-
stärkte seine Besatzungen in Glogan, Küstrin, Stettin und
Danzig; mehrte seine Schaaren in Deutschland auf
80,000 Mann; hob 180,000 frischer Streiter in Frank-
reich aus; bildete aus allen waffenfähigen Franzosen eine
Nationalgarde, in drei Bann's getheilt; rief das pol-
nische Heer auf und stellte das saͤchsische an Preußens
Grenzen. Laut Vertrag, den Preußen mit Frankreich
(den 55. Februar 1812) zu Paris abzuschließen gendthigt
war, mußte Kdnig Friedrich Wilhelm, im Fallei=
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