Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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St. Cyr die Nacht (vom 19. zum 20. October) zum 
gaͤnzlichen Ruͤckzug vom rechten Duͤna-Ufer und von 
Polozk und den dortigen Verschanzungen benutzen. Schon 
hatte er all sein Gepaͤck unentdeckt vom Feinde, uͤber 
die Duͤna zuruͤckgehen lassen; schon war ein Theil des 
Geschützes aus den Verschanzungen um Polozk in größ- 
ter Stille und Ordnung durch die Stadt auf das linke 
Düna= Ufer zurückgeführt: als ein durch Unvorsichtig- 
keit in den Baraken der Division Legrand entstande- 
ner großer Brand den Russen verrieth, um was es zu 
thun sey. Jetzt erhoben sämmtliche Batterien des Fein- 
des das heftigste Feuer, theils auf die von allen Puncten 
aufbrechenden Bayern und Franzosen, theils auf die 
Stadt Polozk selbst, um vielleicht das abziehende bape- 
rische Geschütz, durch den Brand des Ortes zu hindern, 
die Brücke zu erreichen. 
In der That benutzten die russischen Generale 
Wlastow und Diebitsch die Verwirrung, welche durch 
das Feuer in der Stadt entstand, einen allgemeinen An- 
griff gegen die Truppen St. Cyrs auf dem linken Po- 
lota-Ufer zu unternehmen, während der russische Oberste 
Rüdinger Aehnliches auf dem rechten Polota-Ufer 
that. Doch eben so tapfer und hartnäckig als die An- 
greifenden, fochten die Angegriffenen. Jeder einzelne 
Theil des verschiedenen Pfahlwerks, selbst die Dächer 
der Häuser, jeder Gegenstand diente den Franzosen, 
Schweizern und Bayern als Schulterwehre, um geschützt 
durch wirksames Flintenfeuer, die andringenden Russen 
zu vernichten. Nirgends konnten diese festen Fuß fassen, 
oder die Abführung des Geschützes aus der Stadt ver- 
hindern. Um Mitternacht hatte die ganze Artillerie der 
Bayern und Franzosen den Zug durch die brennende 
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