Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

nes Krieges gegen Rußland, mit 20,000 Mann beitre- 
ten, die Veste Colberg mit 3,000 Mann, Graudenz mit 
3,000, die übrigen schlesischen Vesten mit 10,000 Mann, 
unter franzbsischem Oberbefehle, bewachen und seine 
Staaten für Durchzug und Verpflegung der fremden 
Heerhaufen preisgeben. Eben so hatte sich Oestreich durch 
ein Bündniß (23. März) gegen Frankreich verpflichter, 
im Falle Krieg wider Rußland ausbreche, ein Hülfsheer 
von 30,000 Mann und 60 Stück Geschützes zu liefern. 
Die Dänen schickten sich an, die von der Nieder-Elbe 
abziehenden Franzosen zu ersetzen und dort den Rücken 
der franzdsischen Kriegsmacht, gegen allfällige kritische 
Unternehmungen zu decken. 
Noch blieb Schweden übrig, das, mit Frankreich 
verbindet, nicht nur durch 50,000 Mann eine bedeutende 
russische Macht in Finnland beschäftigen, sondern Na- 
poleons riesenhafte Entwürfe auch durch drohende 
Wendungen gegen Petersburg begünstigen konnte. Doch 
Bernadotte, Kronprinz von Schweden, itzt Carl 
Johann geheissen, ehrte die wahren Interessen seines 
neuen Vaterlandes höher, als die Lockungen des Cabi- 
nets der Tuillerien. Und Schreckmittel wie die, daß 
franzdsische Kaper in der Osisee schwedische Fahrzeuge 
wegnahmen, daß Davoust (Jänner 1812) durch eine 
seiner Divisionen Pommern besetzen ließ, daß zwei schwe- 
dische Regimenter gefangen genommen wurden, bewirk- 
ten das Gegentheil, Erbitterung. Schweden verband sich 
(25. 27. März) mit Rußland, schloß (12. Juli) zu Oe- 
rebro, Frieden mit England und dffnete seine Hafen (12. 
Juli) den Handelsschiffen aller Nationen. 
Bapern hatte sich seiner eingegangenen Verpflich- 
tungen gegen Frankreich nicht entziehen konnen. Ihm
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.