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trafen uͤbereinstimmende Nachrichten zusammen, daß der
Punct Lepel von den Franzosen verlassen, von den Rus-
sen besetzt sei; daß sich feindliche Reiterei in beträcht-
licher Menge zwischen Gloubokoe und Kubliczi gegen die
rechte Flanke des Cten Heertheils zeige; ferner daß
Macdonald mit dem 1oten Heertheil in seinen Un-
ternehmungen von Dünaburg aus gegen Braslow und
Druja nicht glücklich gewesen; und daß die Gefahr für
Wilna selbst immer dringender zu werden scheine, weil
sich des Admirals Tschitschagof Streif-Rotten un-
gehindert dieser Stadt links nähern konnten, seit Für
Schwarzenberg hinter Bransk zurückgegangen war,
und eben so rechts, indem schon der Russen leichte Rei-
terei zu Witzy stand (51. Octobers). Alle diese Nach-
richten, besonders die wegen Wilna, waren nicht er-
munternd. Denn der Herzog von Bassano konnte nun
dem General Wrede keine Verstärkung senden, wie er
versprochen. Wilna, die Niederlage unermeßlicher Ma-
gazine, Waffen= und Geldvorräthe, der Jufluchtsort
der Kranken und der Genesenden, mußte dem franzbsfi-
schen Heere vor Allem aus erhalten werden; General
Wrede daher auch seinerseits vorzüglich auf deren Schutz
Bedacht nehmen, und der Gefahr ausweichen, durch ei-
nen überlegenen Feind von Wilna abgeschnitten zu werden.
Es zeigten sich wirklich bald bedeutende Reiterhau-
sen der Russen vor Gloubokoe. Dann kam bestimmte
Nachricht, daß von Koubliczi feindliche Reitermassen in
Anzug wären, und die Russen, welche den Punct
Witzy besetzt hielten, Partheien nach Postawi, in den
Rücken der Bayern ausgeschickt hätten, diese ganz zu
umspinnen. Wrede verließ demnach Glonbokoe (5.
Novembers), um seine Kräfte in der Stellung von
Danie=