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Danielowieze zu sammeln. Diese Bewegung ward um
so dringender, weil das schwache bayerische Fußvolk nur
sehr wenige Reiterei noch bei sich hatte. Die Brigade
Corbineau, bisher dem General Wrede zugetheilt,
mußte schleunigst wieder zum 2ten Armeecorps stoßen
und zwar auf Befehl des Marschalls Oudinot, wel-
cher ohne die volle Herstellung von seinen Wunden zu er-
warten, sich wieder an die Spitze seiner Truppen gestellt
hatte. So war Wrede beynahe von aller berittenen
Mannschaft entblößt.') Von Danielowicze aus schickte
er von den wenigen bayerischen Chevaurlegers, die er
hatte, einen Theil über Postawi zur Beobachtung des
Punctes Witzy.
In dieser Stellung blieb nun General Wrede bis
zum 13. Novembers, ohne daß sich ein Feind näherte.
Die hier eintretende Pause kömmt uns zu statten,
auf den Gang des zweiten franzbsischen Heertheils un-
ter Oudinot's Anführung zu sehen.
Als Wittgenstein mit seinem Hauptheere nach
Ukzacz gekommen war, fand er hier, gegen sein Erwar-
ten, statt der Franzosen, die Nachricht, sie wären gegen
Lepel gezogen, um sich mit dem Armeecorps Victors
zu vereinigen, welches nach dem Verluste von Polozk,
Smolensk verlassen und sowohl zur Unterstützung des
2ten Heertheils, als um Witepök zu decken, die Rich-
tung nach Senno genommen hatte. Wittgenstein
beschloß nun gleichfalls gen Lepel zu ziehen. Er zog
das Corps Steinheils und seinen Vortrab unter Ge-
*) Die gesammte dem General Wrede untergeordnete Rei-
terei bestand itzt aus 150 bayerischen Chevauxlegers.
III. ötes Buch. 10