Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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lag ob, wie Oestereich 30,000 Mann und 60 Stuͤck Ge- 
schuͤtz zu stellen. Alle 20jaͤhrige Juͤnglinge Bayerns 
wurden daher zur Ergaͤnzung des Heers ») einberufen 
(25 Jänner), 2,000 Zugpferde herbeigeschafft (16. Fe- 
bruar) und sobald der Kriegsruf durch Europa erscholl, 
zwei Heer-Abtheilungen gebildet, (Siehe Beilage 1.) 
des Aufrufs gewärtig. Schon seit Anfang des Jahres 
1811 stand ein baperisches Linien-Regiment (damals dgs 
14. geheissen) mit einer Artillerie-Compagnie und 2 
Feldstücken, zu Danzig in Besatzung. 
Wie Napoleon im Süden: so rüstete Kaiser 
Alerander im Norden Europens zum Kampf. Er 
ergänzte und mehrte die Jahl seiner Schaaren; befestigte 
Smolensk, Pleskow, Bobruisk, Riga, Drissa und 
knüpfte mit jenen Mächten wieder Verbindung an, von 
denen er sich zuvor, wegen seinen Verhältnissen mit 
Frankreich, getrennt hatte. England führte alsbald 
Geld, Waffen und Kriegs-Bedarf seinen Häfen zu, 
leitete Rußlands Aussöhnung mit Persien, so wie, vereint 
mit Schweden, den Frieden zwischen Rußland und der 
Pforte (12. Mai 1322) herbei, und schloß zu Oerebro 
mit Rußland jenes Schutz= und Trutzbundniß (18. Juli), 
dem auch Schweden am gleichen Tage beitrat. So ge- 
wann Kaiser Alerander im Norden und Süden der 
neuen Kriegöbühne sichere Seiten. Er konnte seine 
Schaaren aus Fimland hinweg, über den Meer-Busen 
*) Das frühere Conseriptions-Gesetz vom Jänner 1307 war, 
seit Erscheinung der bayerischen Verfassung von 1808, durch 
das Gesetz vom 20. März 1312 dahin geändert worden, daß 
die gesammte Streitmacht in actives Heer und National- 
Garde zerfiel und jenes durch Consecription von dieser er- 
gänzt wurde.
	        
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