Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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tausend Mann gebildet haben und stark genug gewesen 
seyn, Minsk und Borissow gegen Tschitschagofs Un— 
ternehmungen zu sichern. Nichts von dem Allen geschah. 
Der General Bronikowsky, Gouverneur von Minsk 
begnuͤgte sich nur, im Gefuͤhl seiner Staͤrke, *) dem 
zwischen Igumen und Bobruisk bei Swislocz aufgestell— 
ten General Dombrowsky Nachricht von der Be- 
wegung Tschitschagofs zu geben. Dombrowsky 
eilte nun zwar nach Minsk, aber zu spät, denn die Stadt 
war da schon mit allen Vorräthen in Feindes Hand. 
Nämlich der polnische General Kochetzki hatte 
mit einem Theil der Besatzung von Minsk (dem neu er- 
richteten lithauischen Regiment, zwei würtembergi- 
schen Bataillons, 200 Reitern und 8 Kanonen) bei Novo- 
Savierczno auf der Straße von Minsk nach Nieswicz, 
dem etwa 28 tausend Mann starken russischen Heer un- 
ter Tschitschagof den Uebergang über den Niemen 
verwehren sollen. Kochetzki aber verabsäumte nicht 
nur die Brücke über den Niemen abzubrechen, sondern 
stellte auch seine Truppen vor derselben, also den Ue- 
bergang im Rücken habend, auf. 
Während dessen war der Oberste Czernitschef 
mit einem Kosaken-Regimente bei Kolodeszno, etwas 
unterhalb Swierzno, und dann durch Naliboki, Kamen und 
Ivenietz nach Radoskowiczi gegangen, um den General 
Wittgenstein aufzusuchen. Bei letzterem Orte be- 
*) Die Besatzung von Minsk bestand aus einem französischen 
Bataillon, einem neu errichteten lithauischen Regiment, ei- 
ner kleinen Abtheilung Reiterei, endlich aus einem dem fran- 
zösischen Hauptheere zuziehenden wiirtembergischen Regiment 
Fußvokk.
	        
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