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freiete er die von den Franzosen gefangenen Generale
Winzingrode und Swietschin, und eilte darauf
uͤber Plaszezeniczi und Lepel nach Czasniki, wo er (am
7. November) wirklich das Hauptgelager Wittgen—
steins antraf.
Tschitschagof, der seinen Weg nach Minsk un-
unterbrochen verfolgte, ließ (15. November) durch Ge-
neral Lambert mit dem Vortrab bei Novo-Savierczno,
den unvortheilhaft aufgestellten General Kochetzki mit
großtem Ungestümm angreifen, schlagen und mit be-
deutendem Verlust nach Kaydanow treiben. Minsk
schien nach dieser Niederlage mit allen Vorräthen und
Hospitälern unwiderbringlich verloren. Zwar der Punct
Borissow hätte noch vertheidiget werden konnen, wenn
der Hecertheil Oudinot's und die Oivision Dom-
browoky biezu kräftig mitgewirkt haben würden.
Dann aber hätte General Bronikowölyp zur rechten
Zeit die Stadt Minsök räumen und sich ebenfalls gegen
Borissow ziehen müssen. Statt dessen ertheilte der Gou-
verneur dem geschlagenen General Kochetzki Befehl,
die Stellung bei Kapdanow zu behaupten, während er
selbst keinen Zweifel an der Moglichkeit zu haben schien,
Minsk behaupten zu koönnen. Kochetzki wurde darauf
vom General Lampert noch einmal angegriffen (15. No-
vember), vollständig geschlagen und verlor zwei Stücke
Geschütz und 15hundert Gefangene. Auch jetzt glaubte
in Minök General Bronikowsky stark genug zu
seyn, die Unterstützung der Division Dombrowsky,
die mit ihrer Spitze schon Igumen erreicht hatte, ent-
behren zu können. Als Dombrowöky aber nach Bo-
rissow, zur Vereinigung mit Oudinot fortgezogen,
hingegen Kochetzky geschlagen war, verlor der Gou-