— 250 —
Batterie auf dem jenseitigen Ufer, am Eingang von
Borissow aufstellte. Jedoch Lambert hatte indessen
schon Dombrowsky's rechte Flanke umgangen, und
eine starke Einbiegung der Bereczina benutzt, um mit
Huͤlfe einer dort aufgefahrenen Batterie die Bruͤcke zu
bestreichen. Aber ebenso schleunig wußte Dombrowsky
feinen Gegner eine aͤhnliche Batterie hinter der Bruͤcke
entgegenzustellen. Gegenseitiges heftiges Feuer begann;
die Bruͤcke wurde den Polen fuͤr den Augenblick erhalten.
Endlich aber mußten sie nach 10 stuͤndigem Gefecht dem
uͤberlegenen Gegner den Kampfplatz lassen. Denn die
russischen Generale Langeron und Lambert, nun
vereiniget, hatten einen allgemeinen Angriff gethan (um
5 Uhr Abends ) General Dombrowsky gog in aller
Ordnung über die Brücke, dann, nach abermaligen Kampf,
eben so ruhig auf die Hdhen von Niemanitza, auf der
großen Straße nach Moskau zurück. Russen und Polen
gestanden ein, daß ihr Verlust während dieses Gefechtes
groß gewesen sey.
Erst spät am Abend (21. November) erfuhr Mar-
schall Oudinot die Ereignisse, und mit Anbruch des
folgenden Morgens ging er mit seiner Hceresabtheilung
nach Niemanitza, um sich mit der Diovision Dom-
browsky und den Ueberbleibseln der Besatzung von
Minsk zu vereinen. Admiral Tschitschagof aber,
weil er weder Nachricht vom General Wittgenstein,
noch von der Stellung des franzoösischen Hauptheeres
hatte, wagte es nicht, irgend eine entscheidende Bewe-
gung jenseits der Bereczina zu machen. Um Aufklärung
zu gewinnen, schickte er die russische Division Lambert,
welche seit 2. November Abends Borissow besetzt hielr,
unverweilt gegen Bobr. Ihr Zug geschah aber (25.