November) mit so weniger Vorsicht, daß die ehemalige
Besatzung von Minsk, jetzt der Vortrab Oudinot's,
welche auf ihrem Zuge gegen Borissow, mit Lam-
bert's Diovision auf den Anhöhen bei Niemanitza zu-
sammenstieß, leichtes Spiel hatte, ihren Gegner anzu-
greifen und nach bedeutendem Verlust in Unordnung
durch Borissow durch, und endlich über die Brücke selbst
zurückzuwerfen. In aller Eile ließ Tschitschagof, so
weit er es vermochte, die Brücke itzt abtragen und
Geschutz auf dem rechten, sehr steilen Bereczina-Ufer
auffahren, den Platz und die Brücke zweckmäßig zu ver-
theidigen. Der Marschall Oudinot aber stellte sich
nun in und bei Borissow auf.
0.
Napoleons fortgesetzter Rückzug von Sme-
lenök bis gegen Ende Novembere.
Schlacht bei Wolkowisk. Die Ruf-
sen räumen Volhynien.
Die Lage des französischen Kaisers zu Smolensk war
eine der schrecklichsten, die je ein Feldherr erlebt hatte.
Der russische Winter machte die weiten, menschenarmen
Landstriche noch dder; die Wege und Landstraßen noch
ungangbarer für Mann und Roß durch Schnee und Eis.
Ein unerbittlicher, racheathmender Feind folgte dem ent-
kräfteten Eroberer mit siets wachsender Heeresmacht.
Statt der Siegesbotschaften, die der Kaiser von daher,
wohin er ziehen wollte, erwartete, kamen ihm Nach-
richten von verlornen Treffen, von der Räumung der
Stadt Polozk und des Düna-Ufers, vom Rückzug des
Schwarzenbergischen Heeres hinter den Bug, vom