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13. Division machte den Nachtrab. Bald begann das
Gefecht. Links der Straße waren die Russen mit Ge-
schütz und Mann aufmarschirt. Furchtbar wüthete ihr
Geschutz augenblicklich in den französischen Reihen,
welche der Masse der feindlichen Artillerie nur wenige
Stücke entgegenstellen konnten. Dichte Massen russischer
Reiter machten wiederholte Angriffe auf die kaum tausend
Bajonette starken Ueberreste der Division Broussier.
Prinz Eugen schickte, was noch von Ornano's Rei-
ter-Oivision übrig war, nebst einem Bataillon der ita-
lienischen Garde den Hartbedrängten zur Hülfe. Die An-
strengungen der wenigen Tapfern gegen die Uebermacht
blieben eitel. Bald ward die Division Broussier ge-
sprengt; die letzten zwei Kanonen des Armeecorps wur-
den vom Feind genommen. Es war nur die einbrechende
Nacht, welche den Prinzen Vicekdnig und sein
Kriegsvolk vom gänzlichen Untergang rettete. Er sam-
melte in der Finsterniß die übrig gebliebenen Tapfern,
ließ die italienische Garde vorausziehen, während die
45. Division, welche noch nicht gefochten hatte, unter
General Trigire seinen Rücken deckte. So zog er
durch die Reihen seiner Feinde, zuerst unbemerkt, dann
nur schwach verfolgt, bis er, vor dem Dorfe Kanzowa
das Lager der jungen kaiserl. Garde erreichte. Der Vor-
trab des Generals Miloradowitsch behielt Merlino
und Nikolina besetzt.
Unterdessen hatte der Feldmarschall Kutusow in
Erfahrung gebracht, daß sich der #te und öte franzdsi-
sche Heertheil noch nicht mit der Hauptmacht bei Kras-
noi vereiniget hätten. Schnell änderte er seinen Ent-
schluß, bei Szidowa stehen zu bleiben, ließ zwar den
General Miloradowitsch mit dem 2ten und kten