Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

Franzosen und ihrer Verbuͤndeten, als die Uebermacht 
ihrer Gegner beurkundeten.) 
Unaufgehalten war das französische Hauptheer, im- 
merwährenden Verlust erleidend und schon beinahe in 
gänzlicher Auflösung, bis Oreza fortgezogen (10. No- 
vember). Nur der Nachtrab desselben (Ney) bestand 
an diesem Tag noch ein kleines Gefecht mit Hetmann 
Platow's Kosaken bei Gusinon. Denn schon von 
Smolensk aus waren Letztere auf dem rechten Dnieper- 
Ufer (17. November) über Katan fortgezogen und 
bedeutende Abtheilungen waren über Babinowitgi und 
Senno entsandt worden, um die Verbindung des russi- 
schen Hauptheeres mit dem General Wittgenstein 
herzustellen. 
Am 20. Novembers blieb Napoleon in und bei 
Orsza, den Marschall Ney zu erwarten. Und als Ney, 
welchem der Prinz Eugen mit seinem schwachen Heer- 
theil entgegengezogen war, Orkza erreicht hatte, folglich 
das ganze franzbsische Hauptheer vereinigt stand, ward 
der Zug fortgesetzt, über Kochanow und Toloczin bis zu 
den Höhen zwischen Borissow und Niemanitza (26. No- 
vember), während der Nachtrab bei Losnitza war. Ku- 
tusow führte sein Heer nicht unmitrelbar dem fliehen- 
*) Während des Rückzuges von Smolensk nach Krasnoi hat- 
ten fortwährend 50 tausend Franzosen mit 70 tausend Rus- 
sen zu kämpfen. Die Russen besaßen ein zahlreiches Geschütz, 
das französische Heer hatte beinahe gar keines mehr. Der 
Verlust wahrend jener Gefechte, wird von den verschiedenen 
Schriftstellern zu ungleich angegeben, um darauf eine Be- 
hauptung gründen zu können. Doch scheint soviel gewiß, 
daß Ermattung, Krankheit, Hunger, Kalte, den Franzosen 
mehr Verlust verursachten, als das feindliche Schwert. 
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