Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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anzugreifen. Schon am 1. Novembers (Abends 11 Uhr), 
ward der bayerische Major Boyck, sowohl von Leuden 
her als von Wallhof durch uͤberlegene Macht angegriffen, 
und mußte trotz tapferer Gegenwehr, nach heftigem 
Kampf gegen Staaben zuruͤck. Eine seiner Vorwachten 
(12 Mann) beim Jungfernhof, wurde gefangen. Doch 
drei Tage nachher zog er schon wieder in Friedrichsstadt 
ein; preußische Truppen eilten den Bayern auf allen 
Wegen zu Huͤlfe; die russischen Truppen verließen ihre 
gefährliche Stellung. Noch einmal erneuerte (am 10ten 
Novembers) der russische Gencral Lewis durch seinen 
Vortrab (zwei Jäger-Regimenter) den Angriff gegen die 
Vorposten bei Plakanzeen und Olai, während ein an- 
deres Jäger-Regiment von der Abtheilung des Obersten 
Rüdinger, nach dem gerade gegen Jacobsstadt über 
gelegenen Ort Kreuzburg eilte. Hier stand der baperische 
Lieutenant Faulhaber mit kaum dreißig Mann. Er 
vertheidigte sich während anderthalb Stunden, bis er 
selbst eine Wunde am Kopf empfangen hatte, mehrere 
der Seinigen getèdtet oder verwundet, die Lebenden von 
der Menge der Russen umzingelt waren, und die eingebro- 
chene Dunkelheit, so wie das Treibeis des Düna-Stroms 
den Obersten Buttler hinderte, den Schwerbedrängten 
Hülfe zu schicken. Da blieb Faulhabern keine andere 
Wahl, als Gefangenschaft. Seine ausgestellten Posten 
entkamen glücklich über die Düna. Die Russen besetzten 
darauf Kreuzburg. Nun mußten die Preußen mit ihrem 
rechten Flügel bis Zennhof, mit ihrem linken bis nahe 
an Eckau zurück. 
Alsbald ließ Paulucci das nur von vier bayerischen 
Compagnien unter Major Boyck vertheidigte Friedrichs- 
stadt, und zwar in der Stirnseite und auf dem rechten
	        
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