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Duͤna-Ufer durch zahlreiche Abtheilungen vom Corps
Lewis und Ruͤdinger ernsthaft angreifen, waͤhrend
Kosaken-Abtheilungen gegen Eckau über Wallhof Schein-
angrisse thaten. Die schwache aber tapfere Besatzung
von Friedrichsstadt widerstand muthig, mußte aber dem
übermächtigen Gegner den Ort räumen und über Tauer-
kalm nach Schduberg zurück. Hier nahm Boyk zwei
Compagnien Polen auf, welche durch die Russen von
Wallhof zurückgedrängt worden waren. Als Folge dieses
Rückzuges büßte das Bataillon Boyck noch den Lieute-
nant Gillizier und fünfzig Mann ein, welche, als
verlorne Posten, der Russen Gefangene wurden. Mar-
schall Macdonald ward endlich der Neckereien und
Stdrungen auf seiner Linie müde. Von Neuem ließ er
zwei Bataillons Preußen unter General Massenbach,
das bayerische Bataillon unter General Boyck und jene
zwei Compagnien Polen nach Friedrichsstadt vorrücken.
Major Boyck mit den Bapvern und Polen machte
den Vortrab und war (Abends 0 Uhr 17. Novembers)
dem Puncte Friedrichsstadt bis auf zweihundert Schritt
nahe gekommen, ohne daß es der sorglose Gegner wahr—
genommen haͤtte. Rasch umringte und bestuͤrmte Boyck
die Stadt von allen Seiten, deren uͤberrumpelte Be—
satzung nur verworrene Gegenwehr leisten konmte. Neun
Officiere, zweihundert Mann wurden kriegsgefangen;
zwanzig Russen lagen gerddtet, mehr noch waren ver-
wundet. So ward Friedrichsstadt abermals von den
Bayern besetzt. Aber nicht allein auf Wiedereroberung
dieses Punctes beschränkte sich Macdonald. Er setzte
seine Angriffs-Bewegung längs der Düna fort. Der
preußische Oberst Hünerbein suchte den Feind in der