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uͤber Uszacz dem russischen Heer unter Wittgenstein
zugezogen sey. Jetzt waͤren die Umstände zu einer Unter-
nehmung gegen Drissa einladend gewesen. Denn man
konnte bei diesem Puncte die Düna überschreiten, bei
Walyntzy den großen russischen Geschützpark überfallen,
und im Rücken des feindlichen Heeres Schrecken verbrei-
ten. Allein die Aufgabe des Generals Wrede war, sich
mit Ondinots Armeecorps zu vereinigen, so wünschte
der franzdsische Kaiser. Vergebens hatte jedoch der bayeri-
sche Feldherr Versuche gethan, Nachricht vom Marschall
Oudinot und seinen Bewegungen zu erhalten; verge-
bens Befehle von ihm erwartet. Er beschloß daher ge-
gen Bereczino zu ziehen, die Russen, wo sie wären, an-
zugreifen, und sich die Verbindung mit dem 2ten und
Oten Heertheil zu erdffnen. Er zog (22. Novembers)
von Golubiczi nach Boduski, einem kleinen Dorfe, an-
derthalb Stunden diesseits Dokszitzy. Erst Tags vorher
hatten die Russen Dokzzitzy verlassen, und das dortige
Magazin nach Lepel abgeführt. Der 25. November wurde
verwendet, die Reiterei= und Artillerie-Pferde zu schär-
fen und nach allen Seiten Streifwachten und Vertraute
auszuschicken, um Nachrichten über die Stellung und
Bewegung des 2ten und oten Heertheils und über die
der russischen Heere zu erhalten, so wie auch dem Mar-
schall Oudinot von einer entworfenen Recognoscirung
gegen Bereczino zu benachrichtigen.
Diese Recognoscirung war dem General Fran-
ceöky an der Spitze seiner sämmtlichen Reiterei mit
Tagesanbruch des 25. Novembers übertragen. General
Wrede empfahl ihm dabey die äußerste Vorsicht für
die rechte Flanke, denn schon hatte man von den Vor-