Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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fällen des 20. und 21. Novembers bei Borissow Nach- 
richt, so wie, daß der russische General Lambert über 
Zembin nach jenem Puncte ziehe. Francesky mit 
seiner Reiterei und einer halben Batterie kam nach Be- 
reczino, ohne feindlichen Truppen zu begegnen. Denn 
die wenigen bisher hier gewesenen Russen hatten sich so- 
gleich auf der nach Pouchnia führenden Straße zurück- 
gezogen. Weil General Francesky vermuthete, das 
Zte franzbsische Armeekorps stehe noch bei und in der 
Richtung von Czereia, ließ er zwölf Kanonen-Schüße 
thun. Ooch schon hatten die Franzosen Czereig verlassen 
und sich nach Senno zurückgemacht. Dieß wurde von 
allen ausgesandten Kundschaftern, eben so durch die 
Folge bestätiget. Eben so erfuhr General Wrede, daß 
die Russen Czereia, Lukoml, Kamen und Zembin besetzt 
hatten. Nun schien es entschieden, daß er vorerst auf 
Vereinigung mit dem 2ten Heertheil jenseits der Berec- 
zina, etwa zu Senno, verzichten mußte, weil er kaum 
hoffen konnte, sich mit seinen schwachen Kriegshaufen 
durch zwei zahlreiche feindliche Heere durchzuschlagen? 
Ungerechnet daß er gänzlich vereinzelt dastand, jeder 
Verbindung, jeder bestimmten Nachricht, jedes weiteren 
Befehles entbehrte, wurden itzt auch seine Soldaten 
durch zerstorende Krankheiten, durch schnellen Tod brin- 
gende Nervenfieber, mehr und mehr vermindert. Kaum 
acht Tage waren verflossen, seitdem sich die schbne, aus 
Westphalen und hessendarmstädtischen Truppen bestehende 
Brigade Coutard mit dem kleinen bayerischen Corps 
vereiniget hatte, und schon sah sie den vierten Theil ih- 
res Bestandes verloren; die Mannschaft aber, welche 
der gefährlichen Krankheit entkommen war, hatte schon 
jetzt das bleiche, abgezehrte Aussehen ihrer übrigen Waf-
	        
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