Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Bataillon Amour, so wie der kleine Haufe bayerischer 
Reiterei als Nachtrab anschloß. Alle im Rücken des 
Heertheils über die Kamenka und die Serwetsch führen- 
den Brücken wurden abgebrochen. Am 2. Decembers 
Mittags lagerten sich die Heerhaufen auf den Höhen von 
Wileika, ohne Vortheil aus der Lage des Orts ziehen 
zu kdnnen. Denn schon war die schützende Wilia hier 
an manchen Stellen so zugefroren, daß Mann und Roß 
ohne Gefahr darüber gehen konnten. Dem ungeachtet 
wurde eine Brücke geschlagen, welche der großen franzb- 
sischen Armee als Uebergangspunct dienen sollte. Nach 
allen Seiten gingen Entsendungen, welche aber statt den 
Feind, eine Menge unbewaffneter, von Hunger, Frost 
und Krankheit entstellter Soldaten erblickt hatten. Doch 
hielten sie diese Unglücklichen nur für Flüchtlinge eines 
Heeres, welches in größter Ordnung unter dem ersten 
Feldherrn jener Zeit, die vor der herangerückten verderb- 
lichen Jahreszeit schützenden Winterquartiere beziehen 
und vertheidigen werde. General Wrede gab immer 
zahlreicher ankommenden vereinzelten Soldaten, wie den 
Kranken seines eigenen Armeecorps, die Richtung über 
Narotz nach Wilna.) 
Eben hatte der baperische Feldherr einen bedeuten 
den Transport Mehl, Branntwein, nach Molodeschno, 
dem Hauptheere Napoleons entgegengesandt, mit 
welchem er, folgenreich für den Gang der Operationen, 
  
*) Die fülürchterliche Krankheit, das Nervenfieber begann mit 
erneuerter Wuth in den Reihen des öten Heertheils, beson- 
ders in der Reiterei. Schon hatte der General Graf 
Wrede wieder 180 Pferde, welche ohne Reiter, an der 
Hand geführt werden mußten.
	        
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