Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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ten, sahen hier nun alle Erwartungen zertruͤmmert; sa— 
hen, statt eines kampfbegierigen, sieggewohnten, trotz 
grosser Unfaͤlle noch kraͤftigen Heeres, welches sich 
unter Anfuͤhrung des ersten Feldherrn der Zeit, nur zu— 
ruͤckzog, um neue Huͤlfsquellen zu suchen, oder seinen 
Verstärkungen und Befestigungen näher zu stehen, nur 
eine wehrlose Masse halberfrorner, halbverhungerter Ge- 
schopfe im buntesten Gemisch vorüber wankend. Statt 
den schwachen Heerestheil Wred'es Schutz zu gewäh- 
ren, sollte dieser vielmehr die Fliehenden vor der Wuth 
des nachrückenden Siegers beschützen. Daß diese Flücht- 
linge, die bei Smorghoni über die Wilia gingen, keiner 
baldigen Aufstellung fähig waren, ließ sich ohne Mühe 
erkennen. 
Der bayerische Feldherr fühlte, daß er seinen Ab- 
theilungen nicht länger das ungeheuere, jammerreiche 
Schauspiel vor Augen lassen durfte, wenn er nicht durch 
die Wirkungen des Entsetzens und durch das Beispiel 
allgemeiner muthloser Verzweiflung, die Auflbsung in 
seine eigene Schaaren bringen wollte. Wrede führte 
daher sein kleines Heer auf einen von der großen Straße 
abweichenden Weg gegen Slobodka, 
11. 
Rückzug des frauzdsischen Hauptheeres von 
der Bereczina bis Wilna. Schlacht an 
der Bereczina. Wrede bildet die Nach- 
hut des Hauptheeres. Vom Ende No- 
vembers bis Mitte Decembers. 
Die volle Auflösung der noch vor wenigen Monaten 
furchtbarsten europäischen Streitmassen war aber erst
	        
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