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fen wurde. General Coutard warf den kuͤhnen Feind.“)
Nun aber erschienen zwei Bataillons russischen Fußvolks
mit vier Stuͤcken Geschuͤtz, welche dem Nachtrab Wredes
nur in einiger Entfernung folgten, und ihm durch das
Geschuͤtz einigen Schaden anrichteten. Mit großer Um-
ficht leitete von jetzt an der General Coutard die Rück-
zugsbewegung seiner Brigade und deckte er den Marsch
des ganzen Heertheils. Er ward dabei trefflich unterstütze
durch die deutsche Tapferkeit des #ten hessisch darmstädti-
schen leichten und des öten wesiphälischen Fuß-Regimen-
tes. Doch konnte er nicht verhindern, daß ihm die Rus-
sen bis Slop-Choumska folgten. Den wiederholten An-
griffen der Letzteren setzte er aber jederzeit kräftige und
hartnäckige Vertheidigung und eine seltene Ordnung ent-
gegen. Da General Wrede den Punct Slob-Choumska
erreicht hatte, sah er, daß da den Truppen keine zweck-
mäßige Aufsiellung zu geben war. Eben und offen lag
die dortige Gegend, die also beim ersten Blick jedem
Feinde die Schwäche dieses Armeecorps verrieth. “*) Da-
her zog der Feldherr vor, an diesen Tag noch bis Kenna
zu gehen, wo er dann die Soldaten, der unerträglichen
Kälte wegen, abtheilungsweise in die nahe gelegenen Häu-
ser verlegen ließ.
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2) Dieß scheinen dieselben russischen Abtheilungen gewesen zu
seyn, welche den General Grafen Wrede am 63. Decembers
in der Stellung bei Wileika angegriffen hatten.
*) Zu jener Zeit war das französische-polnische Regiment bis
auf 150 Mann herabgekommen. Die Brigade Coutard
mochte tausend Mann, die beiden bayerischen Divisionen nicht
über tausend Mann stark gewesen seyn. Die Halfte der
Officiere und Soldaten hatten Hände und Füße erfroren.