Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 299 — 
fen wurde. General Coutard warf den kuͤhnen Feind.“) 
Nun aber erschienen zwei Bataillons russischen Fußvolks 
mit vier Stuͤcken Geschuͤtz, welche dem Nachtrab Wredes 
nur in einiger Entfernung folgten, und ihm durch das 
Geschuͤtz einigen Schaden anrichteten. Mit großer Um- 
ficht leitete von jetzt an der General Coutard die Rück- 
zugsbewegung seiner Brigade und deckte er den Marsch 
des ganzen Heertheils. Er ward dabei trefflich unterstütze 
durch die deutsche Tapferkeit des #ten hessisch darmstädti- 
schen leichten und des öten wesiphälischen Fuß-Regimen- 
tes. Doch konnte er nicht verhindern, daß ihm die Rus- 
sen bis Slop-Choumska folgten. Den wiederholten An- 
griffen der Letzteren setzte er aber jederzeit kräftige und 
hartnäckige Vertheidigung und eine seltene Ordnung ent- 
gegen. Da General Wrede den Punct Slob-Choumska 
erreicht hatte, sah er, daß da den Truppen keine zweck- 
mäßige Aufsiellung zu geben war. Eben und offen lag 
die dortige Gegend, die also beim ersten Blick jedem 
Feinde die Schwäche dieses Armeecorps verrieth. “*) Da- 
her zog der Feldherr vor, an diesen Tag noch bis Kenna 
zu gehen, wo er dann die Soldaten, der unerträglichen 
Kälte wegen, abtheilungsweise in die nahe gelegenen Häu- 
ser verlegen ließ. 
—4“ 
2) Dieß scheinen dieselben russischen Abtheilungen gewesen zu 
seyn, welche den General Grafen Wrede am 63. Decembers 
in der Stellung bei Wileika angegriffen hatten. 
  
*) Zu jener Zeit war das französische-polnische Regiment bis 
auf 150 Mann herabgekommen. Die Brigade Coutard 
mochte tausend Mann, die beiden bayerischen Divisionen nicht 
über tausend Mann stark gewesen seyn. Die Halfte der 
Officiere und Soldaten hatten Hände und Füße erfroren.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.