Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

hatte er schon die drei ersten Armeecorps nebst den 
Garden, das #te gegen Rastenburg, das 5te nach Pul- 
tusk, bas 7te und gte nach Warschau gelegt. In dieser 
allgemeinen Bewegung war auch das öte Armeecorps 
gleichförmig fortgerückt, und zwar Deroys Abtheilung 
zu den Ufern der Narew und des Omulew bei Makow, 
Prasnitz, Nasielsk, Liechanow (10. Mai), dann (mit 
Ausnahme der dem General Grafen Wrede zugeschick- 
ten Reiterbrigade), über Porzellen, Willemberg, Or- 
telsburg, Johannisburg nach Dregallen (12. Juni). 
Hier vereinigte sie sich wieder mit der 2ten Abtheilung, 
die unter Wredes Befehl die Weichsel (27. Mai) 
verlassen und über Willenberg, Nikolaiken und Lyk den 
Weg genommen hatte. 
Diese allgemeine Veränderung der Stirnseite des 
französischen Heeres schien hinzudeuten, als wäre damals 
des Kaisers Entwurf gewesen, mit seinen Garden, Rei- 
ter-Reserven, den vier ersten und dem öten Armeecorps, 
den Russen entgegenzugehen, während das öte, kte und 
8te Corps die zweite russische West-Armee festhalten, 
die Preußen gegen Samogitien und Kurland, die Oe- 
sterreicher aber in Südlithauen und Volhynien vordringen 
sollten. Jedoch, ehe eine Feindseligkeit begann, sandte 
Napoleon noch einmal an Alerander den Grafen 
Narbonne, um friedlich zu vermitteln, sey es in der 
Hoffnung, die in ungeheuerer Stärke entwickelte Heeres- 
macht werde seinen Gegner erschreckt haben, oder in der 
Absicht, bestimmtere Kenntniß von Stärke und Stellung 
desselben zu erhalten. Der Selbstherrscher aller Reussen 
aber verwarf nochmals alle Vorschläge, bevor die Fran- 
zosen das preußische Gebiet nicht gerdumt haben würden. 
Sobald Napoleon diese Antwort empfangen hatte,
	        
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