Mit wahrhaft vaͤterlicher Sorgfalt und Liebe hatte
der edle Koͤnig Maximilian Joseph fuͤr die Erqui—
ckung der wenigen Tapfern gesorgt, die aus Rußland
zur Weichsel zuruͤckgekehrt waren. Kaum hatten sie Plozk
erreicht, zogen schon Vorraͤthe und Geld und Heilmittel
aller Art aus Bayern nach dieser Stadt. Das kleine
bayerische Heer sah sich bald ganz neu gekleidet, jeder
Unbewaffnete mit neuen Waffen versorgt; und Kranken-
häuser, mit allem Nbthigen versorgt, wurden sogleich er-
dffnet ?). Diesem rührenden Beyspiele des Monarchen
ahmte die Mehrzahl seiner wackern Unterthanen nach. Sie
sandten ihren leidenden Mitbrüdern die großten Summen
und Unterstützungen aller Art, als vaterländisches freund-
liches Opfer. Der Herzog Wilhelm von Bayern
vor allen Andern, der schon öfters bedeutende Summen
gegeben hatte, das Elend der verwundeten und kranken
bayerischen Soldaten zu mildern, legte jetzt abermals
10,000 Gulden auf den Altar des Vaterlandes, um sie
unter die im Felde Stehenden zu vertheilen. Kaum wird
es in der Folge mdglich seyn, alle die außerordentlichen
*) Die Officiere des bayerischen Heeres, welche Pferde oder
Gepäck verloren hatten, erhielten auf Vorschlag ihres Ober-
generals Wrede, die großmüthigste Entschädigung. Das
Loos der gefangenen Offticiere sollte möglichst gemildert wer-
den, so wollte es der Konig, der Vater seines Heeres. Schon
hatte General Wrede, im Geiste seines Herrschers, die be-
deutendsten Summen in Wechseln und Geld an die verschie-
denen russischen Oberfeldherrn übermacht, damit den Gefan-
genen augenblickliche Unterstützung werden möge, und durch
seine Fürsorge und Menschenfreundlichkeit wurde jetzt auch
für die Folge so mancher tapfere und um das Vaterland
verdiente Bayer vom Untergange errettet.