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Summen zu berechnen, welche das bayerische Volk im
Laufe der verschiedenen Kriege dem Heere als freiwillige
Gabe darreichte. Und zu welch' einer Zeit geschah dies?
zu einer Zeit, in welcher Bayern tief den eisernen Druck
der Umstaͤnde fuͤhlte, kaum alle Abgaben und Natural—
Leistungen aller Art erschwingen konnte und Durchzuͤge und
Verpflegungen fremder und vaterlaͤndischer Truppen un—
unterbrochen tragen mußte. Aber nie so lange noch ein
bayerischer Krieger aus jenen Schreckenstagen vorhanden
ist, wird vergessen werden, wie der herrliche Maximi—
lian Joseph Arzneien und den aͤltesten Wein seiner
Keller, nebst Geld, mit Eilboten und Eilfuhren von Muͤn—
chen zu den Ufern der Duͤna und Weichsel sandte, den
Kranken Erquickung und Heilung, den Muͤden Staͤrkung,
den Muthlosen frische Ermunterung zu gewaͤhren; oder
wie das bayerische Volk des eigenen Elendes vergaß, um
das traurige Geschick seiner Krieger in Rußland zu er—
leichtern, wie es sein Letztes hingab, um die Noth der—
selben zu lindern und dem Staate wohlverdiente Verthei—
diger zu erhalten; oder wie der bayerische Oberfeldherr
Wrede, obgleich er selbst unsaͤglichen Muͤheseligkeiten
und Entbehrungen beinah' unterlag, mit unerschoͤpflicher
Thaͤtigkeit und Sorge den Beduͤrfnissen des Heeres und
des Einzelnen abhalf.
13.
Ruͤckzug des franzoͤsischen Heers an die
Weichsel. Der preußische General York
unterhandelt mit den Russen.
Was von der franzbsischen Heermacht übrig geblie-
ben war, hatte am 13. Decembers 1812, den Punct