Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Zeichen zur Sichselbstbefreiung Preußens gab. Bald 
jauchzte das preußische Heer, bald das ganze deutsche 
Volk, Beifall. 
Nach jenem Vertrag trennten sich die Preußen gänz- 
lich von den Franzosen, und unpartheisam sollten sie in 
den zwischen Memel, Tilsit, Labiau zu beziehenden Stand- 
quartieren, an den Kriegsereignissen bleiben. 
Die Russen entsandten nun sogleich den Generalma-= 
jor Kutusow vor Tilsit, um den bevorstehenden Abzug 
des preußischen Generals Massenbach und seiner 
Kriegsvolker gleichsam zu beschützen. Massenbach 
hatte den Befehl Dorks, der abgeschlossenen Ueberein- 
kunft beizutreten und schleunigst sich mit seinen übrigen 
Waffengefährten zu vereinigen. Er zog also mit seinen 
Abtheilungen am 31. Oecembers in der Morgenfrühe über 
die zugefrorne Memel und am rechten Ufer dieses Flußes 
auf der Straße nach Insterburg fort, mit Jubel von den 
Russen empfangen. 
Entscheidend war dieß Ereigniß nicht allein in staats- 
thümlicher Hinsicht für die ganze preußische Nation, son- 
dern es veränderte auch augenblicklich die Stellung der 
franzbsischen Heerhaufen. Denn wie vermochte es Mar- 
schall Macdonald mit der Division Grandjean al- 
lein, die Ufer des Niemen gegen das ganze Heer Witt- 
gensteins zu vertheidigen? Er mußte schnell nach Kö- 
nigsberg, von da an die Weichsel zurückweichen. ) Als 
*) Während dieses langen Rückzuges von Tilsit nach Danzig 
bildete das bayerische 15. Linien-Regiment meistentheils den 
Nachtrab der Ueberreste des 7ten Heertheils. Als Solcher 
bestand dieß tapfere Regiment ehrenreiche Gefechte; so (am 3. 
Jänners) bei Labiau, bei welcher Gelegenheit auch die dem
	        
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