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Posen, um dem Prinzen Eugen, der an der Stelle des
in seine Staaten zurückgekehrten Königs von Neapel
den Oberbefehl über die franzbsische Kriegsmacht empfan-
gen hatte, dringende Vorstellungen gegen die Vereinze-
lung der Bayern zu machen, die dem Kriegszwecke so
nachtheilig und bestehenden Verträgen zuwider war. Der
Prinz Eugen versprach die Zurückberufung sämmtlicher
Bapern, mit Ausnahme von 1000 Mann, aus Thorn.
Wrede war, seiner zerrütteten Gesundheit wegen, ent-
schlossen, das Heer zu verlassen. Als ihm aber auf aus-
drücklichen Befehl Napoleon's von Neuem der Ober-
befehl über die Bapern und über die Truppenabtheilun=
gen übertragen ward, welche sich mit denselben bei Gne-
sen vereinigen sollten, als er einsah, Eugen bedürfe
Männer im wahren Sinne des Wortes, um seine schwere
Aufgabe ruhmreich ldsen zu können, enderte er seinen
Entschluß. Er blieb und verlegte sein Hauptgelager nach
Gnesen. Der Prinz Eugen vereinigte indessen die Ue-
berbleibsel des 2ten, Sten, #ten und Oten Heertheils, so
wie die kaiserliche Garde, um Posen, während Marschall
Davoust mit den Ueberbleibseln des 1ten und 8ten Heer-
theils Thorn zu verlassen im Begriff stand, und das dster-
reichische Hülfscorps unter dem Fürsten Schwarzen-
berg einsweilen zwischen dem Bug und der Narew, mit
Vorwachten in der Gegend von Razan und Brok, mit
dem Hauptgelager in Pultusk, stehen blieb. ODer kte
Heertheil unter Regnier hielt zu jener Zeit noch als
rechter Flügel des Schwarzenbergischen Heers auf
dem linken Bug-Ufer; Poniatoweéky mit den Polen
noch in und um Warschau.
Wrede, welchem unverzüglich noch leichte Reiterei
zugetheilt werden sollte, erhielt die Bestimmung aus der