— 331 —
Stellung bei Gnesen, so lange, als mbglich, die Ver-
bindung links mit Thorn, rechter Hand mit Modlin zu
unterhalten, und den Streifzügen der Russen, vorzüg-
lich Woronzof's Einhalt zu thun, der schon bis Fordon
an der Weichsel vorgerückt war. Vermdge dieser Maß-
regeln hoffte Prinz Eugen das rechte Weichselufer noch
zu behaupten, mit den bedrohten Festungen Verbindung
unterhalten und den Bewohnern Groß-Polens Zeit ver-
schaffen zu konnen, neue Streitkräfte zu entwickeln.
Eben so glaubte er in seiner Stellung, deren linker Flü-
gel ein zwischen Stettin und Küstrin bis an die Netze sich
ausdehnendes preußisches Corps sichern sollte, die großen
Verstärkungen erwarten zu können, welche Napoleon
aus Frankreich abzusenden begann.
Als aber Wrede in Gnesen angekommen, statt
der ihm zugesicherten 2ten bayerischen Infanteriebrigade,
welche er auf dem Rückmarsche von Thorn nach Gnesen
wähnte, nur den Marschall Davoust mit den Trüm-
mern des isten und zten Armeecorps erblickte, ihn, der
gegen die Absicht des Prinzen Eugen, den General
Zoller und dessen Bayern in Thorn zurückgelassen hatte,
überzeugte er sich, daß er mit so schwachen Truppen,
von denen überdieß täglich 40 bis 50 erkrankten, nichts
mehr leisten konne. Er mußte vor Allem der ausgedehn-
ten Aufstellung zwischen Wilatowo und Gnesen, berech-
net auf das Wiedereintreffen von 2000 Mann aus Thorn,
entsagen. Er gab (am 20. Jänners), seinem Kriegs-
volk eine neue Aufstellung zwischen Tzremessno und Gne-
sen. Ersterer Punct wurde von leichten Infanterieba-
taillons besetzt, welche auf diese Art Vorposten bildeten.
Reiterabtheilungen, unterstützt durch Fußvolb, machten
täglich mehrere Recognoscirungen vorwärts gegen Brom-