Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Das russische Hauptgelager traf erst am 5. Februar 
in Plozk, das Hauptheer in der Umgegend dieser Stadt 
ein, nachdem dasselbe am 22. uͤber Lyck, Johannisburg, 
den Punct Willenberg erreicht hatte. Rechts dem Haupt— 
heere stand Tschitschagof's Heer, ohne Sackens 
Corps etwa 16,000 Mann stark. Der rechte Fluͤgel des 
gesammten Heeres unter Wittgenstein stand an der 
untern Weichsel; YDorks Heertheil in und um Königs- 
berg. Das Ziel der Bewegungen vom russischen Haupt- 
heer, wohl höchstens nur 0C000 Mann stark, war die 
Hauptstadt der Sarmaten und deren Besitznahme. Letzte- 
re konnte durch das österreichische Hülfsheer unter Schwar- 
zenberg, auch 3000 Polen und durch Regniers 
Heertheil, erschwert werden. Doch Fürst Schwarzen- 
berg entsagte jeder Vertheidigung, zog mit seinen Trup- 
pen auf das linke Weichselufer zurück, und knupfte mit 
dem russischen General Miloradowitsch Unterhand- 
lungen an, welche unmittelbar die gänzliche Räumung 
von Warschau und Praga und einen Wasffenstillstand 
zwischen Russen und Oesterreichern zur Folge hatten. 
Letztere zogen demgemäß hinter die Pilica nach dem ehe- 
maligen Westgallicien zurück, und hielten Krakau und 
den ebengenannten Fluß mit ihren Vorwachten besetzt. 
Auch die Polen mußten nun Warschau verlassen. Sie 
gingen nach Petrikau. General Regnier, von welchem 
der österreichische Heerführer sich gleichsam losgesagt 
hatte, führte den kten Heertheil nach Kalisch zurück. 
Während dieß hier geschah, begaben sich russische 
Abtheilungen unter General Winzingerode bei Plozk 
über die Weichsel gen Kalisch, als Vorläufer des Haupt- 
heeres, welches etwa 0 bis 8 Tage später, gleiche Be- 
wegung begann. Auch zogen, mit Ausnahme einiger
	        
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