Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 335 — 
fich in groͤßern Haufen zeigten, als der Oberlieutenant 
Oertel, vom combinirten Chevaurlegersregiment mit 
18 Pferden gegen Wilatowo streifte. Er mußte mit 
Verlust von 2 Mann nach Trzemeszno zurück. Die hier 
von den Russen ausgestreueten Proclamationen blieben 
ohne Erfolg. Die Bayern hatten keinen Meineidigen in 
ihren Reihen. Eben so wenig wirkten die verschiedenen 
Kosaken-Hurra's auf das baperische Fußvolk bei Trze- 
meszno und bey Gnesen. — General Graf Rechberg 
zog alle seine vorgeschobenen Abtheilungen nach Gnesen 
zuruͤck, wo er dann bald gänzlich von mehr den 1200 russi- 
schen Reitern umlagert wurde. Die weiderholten stürmi- 
schen Angriffe der Letztern, warf er (am 0. und 10. 
Februars) mit Kraft zurück und hielt die Verbindung 
mit den bei Pudwitz aufgestellten neapolitanischen Trup- 
pen fest, die dem franzbsischen General Gerard unter- 
geordnet waren. Gerard hatte seine Vorwachten zu 
Lubowo. Olbgleich die Schaar, welche General Rech- 
berg befehligte, geringe Stärke, beschwerlichen Dienst, 
schlechte Verpflegung, keine Ruhe hatte, und an Krank- 
heiten der gefährlichsten Art litt, erschlaffte doch der Muth 
und feste Wille der Bayern nicht. 
Prinz Eugen, der Vicekdnig von Italien nahm 
itzt wahr, daß weder der Aufruf des polnischen Fürsten 
Poniatowsky, noch des Kdnigs von Sachsen, 
noch anderer Staatsgewalten, die Aufstellung großer 
Massen polnischer Vaterlandsvertheidiger zu bewirken ver- 
mochten. Er empfing itzt sichere Kunde von der Besetzung 
Warschau's durch die Russen, und daß die feindlichen 
Heere, obgleich schwach, der franzbsischen Macht weit 
überlegen, von allen Seiten her gegen die Oder vorrück- 
ten. Da beschloß auch er, nicht länger in einer Stel-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.