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Oberstlieutenant Palm vorwärts der Wartabrücke unter-
nahmen. Doch Palm und seine Tapfern behaupteten
ihre Stellung und trieben, wie es immer der Fall hier
war, den überlegenen Gegner zurück. Eine Stunde spä-
ter zog General Rechberg, laut höberer Weisung, von
Posen ab, und unmittelbar darauf rückte General Tschap-
litz selbst in die Stadt ein. Nur kurze Zeit von den
Russen verfolgt, gingen die Bayern über Plazkowo,
Unruhstadt, Kay und Crossen an die Oder. Sie kamen
hier nach mehreren sehr beschwerlichen Nachtmärschen,
gedeckt durch ihre leichten Truppen, unter deren An-
führern sich vorzüglich der Oberstlieutenant Palm und
der Hauptmann Derr auszeichneten, den 16. Februar
an.)
Rechberg ließ hier die Oderbrücke durch leichtes
Fußvolk unter dem Oberstlieutenant Palm bewachen,
das Zte Linienregiment, so wie zwey Geschwader Rei-
terei rückwärts der Stadt halten, während das Uebrige,
so wie er selbst, in Crossen eingelagert waren. Kleine
Abtheilungen streiften zum Schutze der äufserst schlechten
Stellung bei Crossen auf den Strassen von Jullichau,
Meseritz und Frankfurt. Es wurden Anstalten zur nach-
drücklichen Vertheidigung gemacht, brennbare Stoffe ge-
sammelt, um wenn es seyn müsse, die Oderbrücke den
Flammen überliefern zu konnen. Doch gelang dem Ge-
*) Diese angestrengten Bewegungen veranlaßten der ohnehin
sehr schwachen Abtheilung Rechberg neuen Verlust von
37 Mann. Das ganze Corps der Baiern zählte am 16. Fe-
bruar noch 115 Officieren, 2255 Mann und 384 Pferde un-
ter den Waffen, während 55 Officiere und 1244 Mann in
den verschiedenen Krankenhäusern zurückgeblieben waren.
III. ötes Buch. 22