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Vortrab Wittgensteins bei Guͤstebiese die Oder uͤber-
schritt, während das Hauptcorps zu folgen eilte und rus-
sische leichte Reiterei in der Lausitz herumschwärmte. Er
wählte die Aufstellung an der Elbe. Berlin wurde Cin
der Nacht vom 3. zum 4. März) geräumt; die Truppen
zogen über Potsdam und Saarmund, Belitz und Treuen-
britzen, nach dem befestigten Wittemberg, wohin Prinz
Eugen (6. März) sein Hauptgelager verlegte. Die
Russen, an ihrer Spitze General Czernitschef, ihm
nach der Vortrab des Wittgensteinischen Corps un-
ter Repnin, rückten darauf, (am Morgen des 5.
Märzes 1812), unter lautem Jubel der Volksmenge,
in die preußische Hauptstadt ein. Doch gaben sich Czer-
nitschef und Benkendorf nicht lange Ruhe, sondern
eilten dem fliehenden Gegner nach, dessen Nachtrab sie
bei Schönberg und Steglitz fanden. Es kam nur zu klei-
nen Gefechten. Blutiger war der Angriff des russischen
Vortrabes unter General Czernitschef bei dem Dorfe
Kaensdorf gegen einen Theil der franzdsischen Division
Grenier (6. März.) Letztere erlitt bedentenden Verlust
und zog in Eile dem Hauptheere Eugens nach, welches
bei Wittemberg über die Elbe ging. Mit diesem verei-
nigte sich bald die Abtheilung Gerard, welche nach Ver-
brennung der Oderbrücke bei Frankfurt, nach Lübben ge-
zogen war. Gerard hatte letzteren Punct unangefoch-
ten (am 5. März) erreicht ; später ging er über Herz-
berg nach Torgau. ODie aus Magdeburg gen Branden-
burg vorgesandten Abtheilungen, kehrten wieder zurück,
woher sie gekommen.
Sobald Graf Rechberg, bestimmt mit den Bayern
die Verbindung mit dem napoleonischen Heer und dem
dußersten rechten Flügel unter General Regnier zu un-