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trand waren von Italien aus, auf dem Marsche nach
Deutschland.
Die Stellung der russischen Heere dagegen war
folgende:
Das Hauptgelager des Kaisers Alerander und
Feldmarschalls Kutusow befand sich fortdauernd in Ka-
lisch; das Hauptheer, etwa 17 tausend Mann stark,
war um diesen Punct (bis 7. Aprils) herumgelagert. Die
dem russischen Heere voranziehenden Streifpartheien hatten
sich unter Czernitschef und Dürnuberg, nun dem
General Wittgenstein untergeordnet, in zwei Theile
getheilt. Die Unternehmungen Czernitschefs nach der
Besitznahme Berlins kennen wir; Tettenborn aber
nahm seinen Zug über Fehrbellin, Wusterhausen, Kiritz
nach Perleberg. Dörnberg hatte bei Schwedt und
Stolpe die Oder überschritten, und erreichte (25. März)
Havelberg. Das russische Heer unter Wittgenstein,
etwa 24 tausend Mann stark über die Oder gegangen,
ruckte (8. März) nach Alt-Landöberg, am 0. und 10.
nach Friedrichöfelde, dann (11. März) in Berlin ein,
nachdem er schon (am 6. März) die Festung Küstrin ein-
geschlossen hatte, und sie sogar (in der Nacht vom 8. zum
0. März) vom rechten Oder-Ufer aus beschießen ließ.
Auch Spandau hatte er (15. März) einschließen lassen.
Die sogenannte russische Westarmee, früher vom
Admiral Tschitschagof, itzt vom General Grafen
Barclai de Tolly befehliget, beim Einrücken in die
preußischen Staaten etwa 13,450 Mann stark, war noch
zwischen Bromberg und Thorn eingelagert, nachdem sie
schon eine Abtheilung unter dem General Grafen Wo-
ronzow gen Frankfurt an der Oder, ihren Vortrab un-
ter General Tschaplitz nach Posen und der Umgegend,