Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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die Vorpostenketten ausgedehnter, auf der Straße nach 
Kdnigsbruk weiter vorgeschoben (13. März) wurden, was 
ein Gefecht mit leichter russischer Reiterei veranlaßte. Die 
Neustadt Dresdens war unvollkommen durch Pfahlwerk, 
aufgefahrenes Geschutz und hinreichende Besatzung gesich- 
ert. Schon hatte man, (seit 15. März) mit Hülfe von 
Bergleuten, fünf Oeffnungen in die Brückenpfeiler und 
die anliegenden Bögen gegraben, das Innere der mächti- 
gen Steinmasse auszuhöhlen. Alles auf dem rechten Elb- 
Ufer befindliche Gepäck, die aufgehäuften Vorräthe, die 
Kranken, wurden an das linke Elb= Ufer gebracht. RPlotz- 
lich, es war 3 Uhr in der Morgenfrühe des 19. Märzes, 
verkündete ein dreifacher Kanonendonner ein ungewöohnlie 
ches Ereigniß. Ein Pfeiler und die beiden anliegenden 
Bogen der majestätischen Brücke waren vernichtet, in sich 
selbst zusammengestürzt. Gleich darauf zog Davousi 
mit seinen Truppen von Dreöden nach Nordhausen, um 
sich mit den Schaaren Eugens in der Gegend von Mag- 
deburg zu vereinigen. Die Besetzung und Vertheidigung 
Dreödens überließ er dem General Dürütte und den 
unter seinen Befehlen stehenden Franzosen und Sachsen. 
Dürutte ließ zu Vertheidigung des jenseitigen Brücken- 
Einganges eine Stükbettung aufführen, und zum Schutze 
des Stromes, Geschütz auf dem Wallgarten hinter dem 
Brühlischen Palais und in der Friedrichsstadt aufführen. 
Die Neustadt Dresdens blieb nur mit etwa 100 Mann 
Fußvolk besetzt. 
Zwar hatten sich schon (10. Märzy) schwache feind- 
liche Abtheilungen zu Pferde in der Umgegend der Neu- 
stadt und hinter den waldigen Anhbhen gezeigt, ein an- 
derer Theil derselben war gen Meissen und nach der El- 
ster gezogen; aber bald (20. März) vermehrte sich die
	        
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