Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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mischen Grenze, über die Elbe gesetzt hatten. Eben so 
war gleichzeitig der Vortrab des Generals Winzinge- 
rode, unter dem General Landskoi, in die Neustadt 
von Dresden eingerückt, und machte Anstalten, die zer- 
störte Elb-Brücke herzustellen. 
General Dürütte, jetzt überzengt, er könne mit 
so weniger Mannschaft nicht länger den Elbelauf von 
Torgau bis zur böhmischen Grenze, gegen die Uebermacht 
vertheidigen, ließ alle ihm untergeordneten Abtheilungen 
die Ufer der Elbe verlassen und dem allgemeinen Verei- 
nigungs = Puncte Wildsruf zuziehen. Auch er verliess 
Dresden; durch die ihm eine Stunde später folgenden 
Bapern unter dem Oberstlieutenant Palm schützte er sei- 
nen Rückzug. Als er vor Wildoruf erschien, war dieser 
Ort schon von Kosaken besetzt, welche jedoch, nach kur- 
zem Geplänkel, mit Tagesanbruch wieder abzogen, 
aber den baperischen Lieutenant Beulwitz, als er den 
Truppen Quartiere bereiten wollte, als Gefangenen mit- 
schleppten. Während dessen hatte General Rechberg 
die verschiedenen, zu Bewachung der Elbe ausgestellten 
Abtheilungen, mit Ausnahme des Lieutenants Mora- 
witzki vom 10. Linien-Regiment wieder an sich gezogen. 
Letzterer war von feindlicher Reiterei angegriffen und ge- 
fangen worden. Als Rechberg, der, schon während 
des Marsches (am 27. März des Morgens) durch Kosa- 
ken beunruhiget wurde, mit seinem Häuflein Bayern nicht 
mehr entfernt von Wildöruf war, sah er sich plotzlich von 
feindlichen Reitern umzingelt, während drei Geschwader 
geregelter Reiterei unter dem Partheigänger Orlof, sich 
ihm gegenüber zeigten. Kaltblurig zog Rechberg einige 
Stücke Geschütz vor, ließ damit die Russen wirksam be- 
schießen und sie dann mit gefälltem Bajonett angreifen.
	        
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