— 360 —
Der Gegner zerstreute sich, nicht ohne einigen Verlust,
und mit Zurücklassung einiger Waffen und eines bedeu-
tenden Fourage-Tranöportes. So bewirkte er seine Ver-
einigung mit den Franzosen unter Durütte und mit
dem Nachtrab des Letzteren, den Bayern unter Palm.
Am gleichen Tage Mittags (27. März) wurde der Rück-
zug der Franzosen und Bayern unter Dürütte und
Rechberg nach Nossen, darauf (23. März) über Wald-
heim nach Rochlitz fortgesetzt. Von Waldheim aus mußte
aber der bayerische Obersilieutenant Baron Hertling,
mit den zusammengesetzten iten, öten und öten leichten
Bataillons, etwa 300 Mann stark, nebst zwei Kanonen
und 25 Chevaurlegers nach Colditz gehen, weil man
wußte, daß feindliche Reiterhaufen sich der Stadt Leip-
zig genähert und von da nach allen Richtungen ausge-
breitet hatten.
Als man (20. März) bei Rochlitz Ruhetag hielt,
zeigten sich nur einzelne Kosaken bei den baperischen Vor-
wachten. Der Oberstlieutenant Hertling hingegen mußte
ein bedeutendes Gefecht aushalten. Dieser nämlich hartte
zu Vertheidigung des Punctes Colditz und des vorliegen-
den Mulde-Ueberganges (am 28. März) tüchtige An-
stalten getroffen, die mit einer Mauer umgebene Stadt
und die beiden Ausgänge derselben, desgleichen die vor-
liegende Brucke über die Mulde besetzt, und nach allen
Richtungen Kundschafter und kleine Abtheilungen entsen-
det. Ein Rückhalt für die Noth blieb in der Mitte des
Ortes aufgestellt. Am andern Tag (Nachmittags halb
2 Uhr 20. März) rückten mehrere hundert russische Rei-
ter heran auf dem linken Muldeufer. Die Bayern tra-
ten sogleich unters Gewehr; das Cbte leichte Bataillon
besetzte die Vorstadt, das ltie leichte Bataillon die Brücke,