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entgegen zu stellen, um diese tapfern Offiziere und Sol-
daten schon entbehren zu können. General Dürütte
zog (3. Aprils) gegen Weimar, dann aber pldbtzlich
nach Eckartsberg, (#. Aprils) Querfurt, (5. Aprils)
Eisleben und nahm endlich Stellung bei Sondersleben.
So hatten die Bayern unter Rechberg, wie die Trüm-
mer des kten Heertheils unter Dürütte, auf's Neue
ihre unmittelbare Verbindung mit Eugens Truppen
bei Magdeburg hergestellt.
Eugen, als er den Oberbefehl über die Reste des
weiland großen franzbsischen Heeres übernommen hatte,
zählte er etwa 13,000 Mann zu Fuß und höchstens 500
zu Pferde. Schon damals setzte sich Greniers Heer-
theil, etwa 18,000 Mann stark, gegen Berlin in Bewe-
gung. General Lauriston sammelte damals bei Mag-
deburg ein neues Armeecorps, welches ebenfalls eine
Stärke von 18,000 Mann erreichen sollte. In der Voraus-
setzung, diese Verstärkungen könnten seine Kraft bald
vermehren, hatte Eugen so lange als moglich die
Stellung bei Posen und die Ufer des Warthaflusses be-
haupten wollen. Er hatte es auch wirklich gethan, bis
die letzten Truppen des Macdonaldischen Heer-
theils Danzig erreicht hatten, bis Fürst Schwarzen-
berg die Vertheidigung Warschau's aufgab, sich nach
Gallicien zog, und die Behauptung des Warthaflusses,
ohne eine Schlacht zu wagen, unmdglich ward. Dann
erst, als die franzdsischen Vorwachten wirklich die rus-
sischen Massen erblickt hatten, war Eugen an die Oder
zurückgegangen und hatte die Ufer dieses Flusses vertheis
digt, bis die verschiedenen dort gelegenen Festungen zu
ernstem Widerstande fähig gemacht waren, bis Berlin
durch Streitmassen des Feindes bedrohet wurde, bis der
dort befehlende General Grenier, schleunige Hülfe be-