Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 364 — 
gehrte, bis ganz Preußen allgemeinen Aufstand drohete. 
Dann erst hatte Eugen die Oder verlassen, um in einer 
Stellung hinter der Spree die angekuͤndigten Verstaͤrkun— 
gen zu erwarten. Die Bewegungen des Feindes, dessen 
Uebergang uͤber die Oder und Spree, hatten ihn darauf 
bewogen, sein Hauptgelager nach Leipzig zu versetzen. 
Als aber die preußisch-russischen Kriegsheere in zwey 
Hauptmassen durch Schlesien und die Lausitz nach Dres— 
den gezogen, dann von Berlin aus durch die Marken 
immer naͤher und naͤher der Elbe gekommen waren, da 
erst hatte der franzoͤsische Oberfeldherr sein Hauptgelager 
nach Magdeburg verlegt (21. Maͤrz), weil er seine 
Streitkraft nicht zerstreut haben wollte, um eine lange 
Vertheidigungslinie einzunehmen. Denn wer Alles ver— 
theidigen will, vertheidiget nichts. Dieß war wohl auch 
die Ursache, daß Kaiser Napoleon seinem Stellver— 
treter gestattete, anstatt, wie bisher, die beiden ruͤck— 
waͤrts liegenden Operationslinien nach Mainz und Wesel 
zu decken, fortan nur die Letztere zu beruͤcksichtigen, 
und besonders die Puncte Hanau und Wesel zu decken. 
Prinz Eugen hatte in und um Magdeburg, mit 
Einschluß der Besatzung dieses Platzes, eine Macht von 
sechs Divisionen Fußvolk, so wie etwa von 19 hundert 
Pferden, davon die Haͤlfte schwere Reiterei, die andere 
Haͤlfte leichte Reiterei, gesammelt. Die Letztere war 
aus allen Regimentern gezogen, groͤßtentheils noch wenig 
mit ihren Waffen vertraut. Auch unter dem Fußvolke 
standen viele neu Eingereihte und Viele, welche schon ge— 
faͤhrlichen Krankheitsstoff in sich trugen. Nicht Schlach— 
ten liefern wollte Napoleon's Zoͤgling mit diesem 
Heere, nur wo moͤglich die Elbe, oder einen Theil dieses 
Stroms so lange behaupten, bis die zahlreich uͤber den
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.