— 368 —
waͤhrend des Letztern Heertheil zwischen Zahna und Zerbst
gelagert war. General Börstel war mit seinen Haupt-
abtheilungen bis Nedlitz vorgegangen, hatte mit seinem
Vortrab Köbnigsborn besetzt (31. März), seine Vorwach-
ten ganz nahe an Magdeburg selbst herangeschoben. Doch
als der Vicekdnig von Italien (2. Aprils) mit ei-
nem Theil seine Macht wieder aus Magdeburg auf der
Straße nach Mockern hervorbrach, mußten auch die ge-
sammten preußischen Vorwachten und der Vortrab des
Generals Borstel wieder bis Nedlitz zurückweichen. Letz-
terer beobachtete die nach Gommern und Burg führenden
Wege, um seine Flanken zu sichern.
Eugens rasche Bewegung vermochte den General
Wittgenstein, schnell sein Heer zusammen zu ziehen.
Er glaubte bestimmt, Eugen wolle gegen Berlin und
werde eine Schlacht zwischen Potsdam und der Elbe an-
nehmen. Daher, während er für seine Person in Bel-
zig, und General YDork in Sernit verblieb, daß des
Letzteren Armeecorps sich Brigadenweise bei Görlitz und
Sernit sammle, die Verbindung mit dem Belagerungs-
corps von Wittemberg unter General Kleist, durch zwei
in Groß-Marzahne aufgestellte Reiterregimenter unterhalte,
daß der Brückenbau bei Roslau fortgesetzt, und die zur
Deckung desselben aufgestellte Mannschaft durch ein Ba-
taillon verstärkt werde. Der Vortrab Eugens griff
abermals den bey Nedlitz aufgestellten General Borstel
an (3. Aprils), der dann nach kurzem Gefechte, kämpfend
und langsam über Mdckern und Hohenziatz auf der nach
Gorzke führenden Straße zurückging, und gute Stellung
bei Gloina nahm. Hier konnte er die Ankunft des ost-
und westpreußischen Reservecorps unter General Bülow
erwarten, welches staffelweise von Potsdam her sich dem
Kampf-