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Kampfplatze naͤherte. Eugen hielt es aber, wie wir
schon bemerkten, seinem Zwecke unangemessen, die er—
rungenen Vortheile weiter zu verfolgen. Er begnuͤgte
sich blos, Nedlitz, Mockern, Lohburg, Gommern, Leiz-
kau zu besetzen und zog (3. Aprils) die nach verschiede-
nen entfernteren Puncten entsendeten Abtheilungen wie-
der auf seine Hauptmacht zurück. Nur seine Vorwach-
ten waren, wie wir schon gesagt haben, hinter dem
Ehleflüßchen geblieben, auch die Puncte Jehdenik, Veh-
litz, Danigkow, blieben besetzt, während sich die Haupt-
macht bei und hinter Nedlitz aufstellte. So hoffte Eugen
die Aufmerksamkeit seines Gegners noch fester an sich zu
ziehen. Er hielt dafür, Zeit gewonnen sey itzt Alles
gewonnen. Auch hatte er den vorübergehenden Gedan-
ken, aus seiner Stellung sogar eine Bewegung gegen
Zerbst zu machen, um dem Feinde Besorgnisse für den
Elbübergangöpunct Roslau zu geben.
General Wittgenstein verlegte aber am nämlichen
Tage (53. Aprils) sein Hauptgelager nach Zerbst; der Vor-
trab desselben unter Kleist blieb unverändert vor Wit-
temberg. Das Heer selbst (nämlich die Abtheilungen
VDorkö, des russischen Generals Berg, des preußischen
Generals Bülow), war in und bei Zerbst, dann drei
Stunden davon entfernt in der Gegend von Liezo einge-
lagert. Die Puncte Dessau, Roslau wurden stark be-
setzt. Kosaken zogen über die Elbe, Verbindung mit
Winzingerode's Heertheil aufzusuchen. Noch am
Abend des Tages besetzte der preußische General Hüner-
bein, welcher die linke Flanke des Wittgenstein'
schen Heeres zu sichern, mit 3 Bataillons, 0 Geschwa-
dern Reiterei und 14 Batterie von Zerbst aus über Schdrrau
entsandt war, den Ort Leizkau.
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