Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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richten vom Feinde zu erhalten und andernseits die fran- 
zösische Reiterei zu schwach war, um stets auf Erken- 
nungen verwendet zu werden. Er hatte an jenem Tage 
(5. April) seinen meisten Adjutanten erlaubt, nach Mag- 
deburg zu gehen, und sich dort für kurze Zeit von den 
Beschwerlichkeiten des Lagerlebens zu erholen. Er selbst 
aber ritt, wie er immer zu thun pflegte, zu seinen Vor- 
posten. In der Gegend von Lochau aber auf einer An- 
höhe, erblickte er zufällig, mittelst eines Sehrohres, 
in der Entfernung von 14 Stunde, zahlreiche feindliche 
Streitmassen, welche gegen seine Stellung in vollem An- 
zuge waren. Sogleich ließ er die Besatzungen der Ddr- 
fer Zehdenik, Vehlitz, Danigkow, so wie die verschie- 
denen Abtheilungs-Commandanten benachrichtigen, der 
Feind sey im Anzug. Alles setzte sich zum Empfang des- 
selben in Bewegung. 
Und zwei Stunden später (5. Uhr Nachmittags) 
sah man den Vortrab des Generals York, unter dem 
General Hünerbein, aus Leizkau hervorbrechen; bald 
dessen Gefecht mit den franzöôsischen Vorwachten vor Da- 
nigkow. Letztere warfen sich, wie befohlen, auf das 
Dorf Danigkow zurück und vermehrten die Jahl der Ver- 
theidiger desselben, die, wie erwähnt, aus 2 Volti= 
geurcompagnien bestanden. Oanigkow wurde von den 
Franzosen, trotz der wiederholten Angriffe der Preußen 
und ihrer Tapferkeit, bis zur Abenddämmerung behaup- 
tet. Erst als Prinz Eugen es persdulich gebot, zogen 
sich die zwey Compagnien, die bedeutend gelitten hatten, 
nach Gommern zurück. Weder die hier stehende Reserve 
der französischen Garde, noch die schwere Reiterei, hat- 
ten Antheil am Gefechte gehabt. Nur sechs Stücke Ge- 
schütz, welche von Conscribirten bedient wurden, die nicht 
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