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gewohnten Preußen unter Bülow. Kaum hatten sich
die Franzosen daher den Preußen auf Schußweite genähert,
als derselben gutangebrachtes Geschützfener große Ver-
wirrung in sie brachte. Sie flohen und itzt von preußi-
scher Reiterei angegriffen, erlitten sie gänzliche Nieder-
lage. Prinz Eugen selbst gab deren Verlust auf # bis
500 Pferde an. Indessen hatten die Voltigeurs in Zeh-
denik den ihnen anvertrauten Punct hartnäckig behaup-
tet. Ihnen allein waren 2 französische Bataillons mit
2 Kanonen unter dem General Zuchy als Unterstützung
und Rückhalt gesandt worden. Das lange und erbitterte
Gefecht endete damit, daß die Franzosen auch hier, kurz
vor Nacht, das Dorf Zehdenik räumten und unter Ge-
neral Zuchy, nach Verlust von 2 Munitionswagen
und einer bedeutenden Anzahl Tapferer, in Ordnung
gegen Nedlitz zuruck gingen. Im Laufe des Kampfes
um Zehdenik ward auch der Divisionsgeneral Grenier
verwundet.
Am Abend lagerte der Heertheil Bülows bei Zeh-
denik, der des Generals YDork bei Danigkow, der Bor-
stels, nebst der russischen Division Berg bei Vehlitz.
Prinz Eugen blieb bis gegen den folgenden Mor-
gen in seiner Hauptstellung. Er hatte seine Absicht er-
reicht und seinen Gegner, dessen Hauptmacht er in die
Gegend von Magdeburg zog, kostbare Zeit geraubt. Nun
aber mußte das rechte Elbufer bei Magdeburg verlassen
werden, wollte der Prinz nicht vom überlegenen Geg-
ner eine Schlacht annehmen. Dieß lag aber so ganz
ausser seinem Plan, daß er vielmehr seine Kraft vor
jedem bedeutenden Verlust bewahren mußte, und sie,
wann es Zeit seyn würde, ungeschwächt seinem Kaiser
wieder übergeben konnte. Er räumte (bis zum Morgen