Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 375 — 
gewohnten Preußen unter Bülow. Kaum hatten sich 
die Franzosen daher den Preußen auf Schußweite genähert, 
als derselben gutangebrachtes Geschützfener große Ver- 
wirrung in sie brachte. Sie flohen und itzt von preußi- 
scher Reiterei angegriffen, erlitten sie gänzliche Nieder- 
lage. Prinz Eugen selbst gab deren Verlust auf # bis 
500 Pferde an. Indessen hatten die Voltigeurs in Zeh- 
denik den ihnen anvertrauten Punct hartnäckig behaup- 
tet. Ihnen allein waren 2 französische Bataillons mit 
2 Kanonen unter dem General Zuchy als Unterstützung 
und Rückhalt gesandt worden. Das lange und erbitterte 
Gefecht endete damit, daß die Franzosen auch hier, kurz 
vor Nacht, das Dorf Zehdenik räumten und unter Ge- 
neral Zuchy, nach Verlust von 2 Munitionswagen 
und einer bedeutenden Anzahl Tapferer, in Ordnung 
gegen Nedlitz zuruck gingen. Im Laufe des Kampfes 
um Zehdenik ward auch der Divisionsgeneral Grenier 
verwundet. 
Am Abend lagerte der Heertheil Bülows bei Zeh- 
denik, der des Generals YDork bei Danigkow, der Bor- 
stels, nebst der russischen Division Berg bei Vehlitz. 
Prinz Eugen blieb bis gegen den folgenden Mor- 
gen in seiner Hauptstellung. Er hatte seine Absicht er- 
reicht und seinen Gegner, dessen Hauptmacht er in die 
Gegend von Magdeburg zog, kostbare Zeit geraubt. Nun 
aber mußte das rechte Elbufer bei Magdeburg verlassen 
werden, wollte der Prinz nicht vom überlegenen Geg- 
ner eine Schlacht annehmen. Dieß lag aber so ganz 
ausser seinem Plan, daß er vielmehr seine Kraft vor 
jedem bedeutenden Verlust bewahren mußte, und sie, 
wann es Zeit seyn würde, ungeschwächt seinem Kaiser 
wieder übergeben konnte. Er räumte (bis zum Morgen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.