Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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besorgt für Altona, immer nachdrucklicher äußerte, Ham- 
burg mochte von den Franzosen geräumt werden, zog er 
am 12. März ab, um sich dem General Morand an- 
zuschließen. Dieser hatte damals vorwärts Hamburg 
bis Stralsund alle zerstreuten Truppen Frankreichs und 
des Rheinbundes gesammelt und den Weg nach der Elbe 
genommen; demn auch er suchte schnelle Vereinigung mit 
dem General Carra St. Cyr. Wie er aber bei Moellu 
erfuhr, Tettenborns Kosaken schwärmten bei Lauen- 
burg herum, verließ er Moelln eiligst und ging über die 
Stecknitz zurück gen Bergedorf. Dort hoffte er Alles, 
was von den Franzosen Hamburg verlassen hatte, auf- 
nehmen zu können. Der Oberste Tettenborn war in- 
dessen (schon am 13. März) mit etwa 10 hundert leich- 
ten Reitern und zwei Kanonen in Ludwigslust eingerückt 
und, Morand's Vereinigung mit Carra St. Cyr zu 
verhindern, hatte er seinen Vortrab unter dem Oberst- 
lieutenant Benkendorf vorausgeschickt. Bei dem 
Dorfe Escheburg (15. Märzes) holten die Russen die 
Nachhut Morands ein. Es ward Gefecht. Die Fran- 
zosen wichen und Morand setzte auf Böten vom rechten 
an das linke Elb-Ufer über. Das von Kanälen durch- 
schnittene Erdreich, so wie sechs beim Zollenspiecker auf- 
gefahrene sächsische Feldstücke sicherten diese Bewegung. 
Tettenborn ließ sogleich den Paß beim Jollenspiecker 
besetzen, während er seine Hauptkraft bei Bergedorf auf- 
stellte. Hier emfing er auch die Abgeordneten der Stadt 
Hamburg, welche ihn aufforderten, in letztere als Freund 
einzuziehen. Am 18. März zog er also in die alte Hanse- 
Stadt ein; und schon in den folgenden Tagen begann er 
die für die deutsche Sache begeisterten Hamburger unter 
seine Fahnen zu sammeln. Darauf wurde der Oberstlieu-
	        
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